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Flurdenkmäler


Die Religion als stärkste geistige Kraft, die das Leben unserer Vorfahren weitgehend bestimmte, gab Anlaß zu einer vielseitigen und vielschichtigen Entfaltungsmöglichkeit der Frömmigkeits- und Glaubensbezeugung.
Zum Gesamtbild der alpenländischen Kulturlandschaft gehörten daher nicht nur die vielen Kirchenbauten mit dem Reichtum ihrer Stilformen, sondern auch die ungezählten schlichten Kapellen, die einfachen Feldkreuze, Bildstöckl und Sühnekreuze, die in überaus reicher, heute kaum noch vorstellbarer Zahl die Wege säumten.

Unterschiedlich waren die Anlässe, die zur Errichtung solcher Flurdenkmäler führten und führen, alle sind jedoch in der selben Absicht entstanden, den Vorübergehenden zu Andacht und Fürbitte anzuregen und zu einer besinnlichen Rast aufzufordern. Wenn die Bergkreuze zur Ehre Gottes und der Gefallenen errichtet wurden, war der Anlaß für die Weg- und Feldkreuze doch wohl mehr ein Handfester. Man war und ist auf die Hilfe Gottes angewiesen: auf der Straße, bei der Arbeit, bei Krankheit, Hunger und Not. Zum Gedenken an ein Unglück oder auch Verbrechen wurden Bildstöckeln, Sühnekreuze und Marterl errichtet.

Auch ohne GPS und elektronischen Hilfsgeräten konnten unsere Vorfahren das Land genau vermessen, dies bezeugen heute noch Grenzsteine und Steinsäulen.

Bergkreuze

Blankenstein

Die Kreuzaufstellung auf dem Blankenstein erfolgte am 18. und 25. Mai 1930 durch die Gebirgstrachtengruppe des Kath. Zentral-Gesellenvereins München. Die Einweihung des Gipfelkreuzes war dann am Pfingstmontag, den 9. Juni 1930 durch Präses Ignaz Westner.

Blankenstein Nadel

Auch die Blankenstein-Nadel krönt ein kleines Eisenkreuz, das 1935 errichtet wurde. Daneben installierte man 1964/65 eine kleine Gedenkglocke für den Bergsteiger Kinshofer Toni (1934-1964) aus Bad Wiessee. Im August 1983 schlug hier der Blitz ein und verkürzte die Blankenstein-Nadel um etwa 30 cm und schleuderte die Glocke in die Tiefe. 1987 wurde der reparierte Glockenstuhl wieder vom Blitz zerstört. So wurde am 7. September 1991 ein neuer Glockenstuhl auf einer Felsplatte vor dem Einstieg zur Nadel installiert und vom Egerer Pfarrer Siegl eingeweiht. Der Kinshofersprung von der Nadel auf die Blankensteinwand ist fotografisch dokumentiert. Zu den Meisterleistungen des Toni zählten die Winterbegehung der Eigernordwand 1960 und die Nanga-Parbat-Expedition 1962. Die Blankenstein-Nadel-Ostkante bezwangen erstmals Breitmoser Sepp und Meier Sepp am 15.9.1935. Die Erstbesteigung seiner Ostflanke erfolgte am 14.8.1955 durch Lang Walter und Rusch Ernst.

Davidstein

Daffenstein = getaufter (gewaschener) Stein
Tafelstein = nach den Gesetzestafeln Moses
Davidsstoa = da wurden Moses und David wohl verwechselt

Doch wie heißt er wirklich? In den neueren Karten ist es der Daffenstein, in alten Karten erscheint er gar nicht, bei den Einheimischen ist es der Davidstoa.

1928 errichteten Kreuther Holzknecht ein Holzkreuz, das mit Blech beschlagen ist. Dies waren damals: Bruckmeier Bertl, Spitzer Franz, Stillner Hans sen., Jackl Franz, Langer Sepp, Mühlauer Heini, Binder Franz, Feichtn Toni, Stillner Hans jun., Strillinger Anderl.

Die Felsqualität des steilen Felszahns ist nicht einheitlich, zum Teil "gehört der Fels zum Besten, was die Voralpen zu bieten haben". 2004 ereignete sich dort ein Felssturz, auch heute noch erhöhte Steinschlaggefahr!

Guffert

Obwohl der Guffert schon tirolerisch ist, schaut er doch zu uns herüber. Das erste Gipfelkreuz wurde am 17. Juni 1894 auch von Bayern errichtet und zwar von der Sektion München des Alpenvereins. Seine Wiedererrichtung war am 3. August 1909. Am 14. Juli 1963 wurde das neue Gipfelkreuz eingeweiht.

Halserspitz

Das Halserspitzkreuz errichtete die Schisportabteilung des ASV München im Sommer 1960 - gestiftet von Herrn Mannhardt - auf dem 1861 m hohen Gipfel. Bereits 1897 war ein Metallkastl, mit einem Buch und einer Metall-Windfahne auf ein Rohr montiert. Darin die Buchstaben ACH = Alpen-Club-Halserspitz München. Um 1909 noch vorhanden. Der Gufferthüttenwirt, Richard Kummer, setzte ca. 1932 ein Gipfelkreuz. Damals wurde auch der Steig von der Gufferthütte zum Gipfel gebaut. 1946 war noch ein Gipfelbuch vorhanden. Übrigens ist es der Halserspitz und nicht die Halserspitz, denn es ist keine niederdeutsche Spitze sondern ein bayrischer Spitz, so auch der Riedlerspitz, ist der Berg spitz dann ist es eine Nadel.

Hirschberg

Seinen Namen - Hyssersberg, Hyrsperg, Sattelberg - hat der Hirschberg früher öfters gewechselt. Auch seine Höhenangaben schwankten zwischen 1668 und 1718 m. Aufgrund der ganz genauen Messungen von heute ist der Berg 1669,8 m hoch. Die Besiedlung des Berges durch Almen reicht weit bis ins Spätmittelalter zurück: schon im Almverzeichnis des Klosters Tegernsee von 1427 werden die Luckeralmen und die Rauheckalmen erwähnt. 1879 trugen zehn Männer der Sektion München ein fast einen halben Zentner schweres Kastl einschließlich Befestigungsrohr von Egern aus auf den Gipfel des Hirschbergs und befestigten es dort. Das erste Gipfelbuch hierzu, in Leder gebunden und metallbeschlagen, stiftete der Universitäts-Buchbinder Heinrich Sanctjohanser jun. aus München mit einer umfassenden Beschreibung des Gipfelpanoramas. Ab 1887 erhielt der Hirschberg den ersten touristischen Stützpunkt. Die Luckenalm vom Scherf in Schärfen wurde vom neu gegründeten privaten Hirschberg-Hüttenverein-Tegernsee erworben und im Lauf der Jahre zum Hirschberghaus aus- und umgebaut.

Im Jahr 1901 ging es in private Hände über, wechselte mehrmals den Besitzer und fiel am 6. Juli 1962 einem Brand zum Opfer. Im alten Hirschberghaus erinnerte eine Marmortafel an den Besuch des preußischen Kronprinzen Wilhelm und seiner vier Brüder am 5. August 1897. Die Tafel ist leider nicht mehr vorhanden. Am 16. November 1962 erwarb die Gemeinde Kreuth die Brandruine. Nach einer längeren Planungs- und Neubauphase wurde das neue Hirschberghaus am 20. Oktober 1968 unter seinem Erbauer und Hüttenwirt Sepp Linsinger aus Bad Wiessee eingeweiht. Die nach der Gründung des ersten Hirschberghauses nächste touristische Tat, war die Errichtung eines Gipfelpavillions - vermutlich noch vor 1900 - dessen Fundamenteisen heute noch rund um das Gipfelkreuz zu sehen sind. Daneben stand eine Fahnenstange mit einer Bank rundherum. Wenig später (1901) gab es die erste Panoramakarten vom Hirschberg, die auf einer Länge von 154 cm den gesamten Rundblick erläuterte.

Der Pavillion wurde gleich zu Beginn des Zweiten Weltkriegs beseitigt, da auf dem Hirschberggipfel eine Beobachtungsstelle zur Überwachung des Luftraumes eingerichtet wurde. Einer der letzten Gipfel im Tegernseer Tal, welche ein Kreuz erhielten, war der Hirschberg. Das erste Kreuz errichtete der Kolpingverein Rottach-Egern im Jahr 1953 und ebenso das nächste im Jahr 1973. Das heutige Kreuz von 1980 stammt von den Hirschberglern Unterhalb des Hirschberghauses befindet sich ebenfalls ein Kreuz - errichtet 1972 - dessen Vorgänger schon vor der Jahrhundertwende vor knorrigen Bergfichten stand, gerade an der Stelle, an der man am Normalweg von der Hirschlack kommend, zum ersten Mal das Hirschberghaus erblickt.

Luckenkopf

Das erste Bergkreuz dürfte schon im 18. Jahrhundert - als Alm- oder Wetterkreuz - auf dem Luckenkopf gestanden sein. Im Jahr 1889 wurde ein Kreuz vom Alpinen Sportclub Tegernsee errichtet. Die nächsten Kreuzerrichtungen datieren auf: 22. Oktober 1923, 11. Juli 1954, 6. Juni 1970 und das derzeitige auf 8. Juni 1981. Sämtliche errichtet vom GTEV D´Hirschbergler in Reitrain. Am 22. August 1923 feierten die Hirschbergler ihr 15jähriges Bestehen. Der Krieg war nun 5 Jahre vorbei und der Verein erlebte eine Blütezeit mit einem so großen Zulauf an jungen Mitgliedern, daß eine Aufteilung in Zechen erfolgen mußte. Die wahrscheinlich aktivste, die Scherferer Zech, beschloß zu dieser Zeit, das ziemlich alte und ramponierte Gipfelkreuz auf dem Luckenkopf beim Hirschberg zu erneuern.

Der Baum, aus dem der Hollaus Michael später das Kreuz hackte, wurde vom Forstamt Kreuth gekauft und kostete wegen der damaligen Geldentwertung 48.400.000,- Mark. Das Beschläg, das der Schmied Josef Forster in Scharling anfertigte, schlug auch mit 372.000.000,- Mark zu Buche. Dieses Geld sammelten die Scherfer Zechburschen. Am 22. Oktober 1923 konnte das Kreuz von den Scherfer Zechburschen aufgestellt werden und um 1 Uhr mittags weihte H.H. Prälat Haindl von Egern mit einer sehr sinnvollen Bergpredigt, aber bei nicht sehr schönem Wetter, ein. Dieses Kreuz wurde auch zum Gedenken an die im Krieg gefallenen Hirschbergler errichtet und eine Marmortafel mit ihren Namen, die leider irgendwann spurlos verschwunden ist, wurde angebracht.

Nach 31 Jahren war das Kreuz keine Zierde mehr. Am Sonntag den 11. Juli 1954, wurde es vom Egerner Kaplan, Georg Schlüter, geweiht und anschließend im Hirschberghaus eine Bergmesse gefeiert. Zuvor wurde am selben Tag das Farrntenner-Kreuz (Scherfer Wetterkreuz) eingeweiht. Nach weiteren 16 Jahren hatten auch dem Kreuz auf dem Luckenkopf die Witterungseinflüsse so arg zu schaffen gemacht, daß es auf Initiative vom Vorstand, dem Mayr Zeno, erneuert werden mußte. Der Spiegler Hausl und der Sollacher Sepp fertigten in ihrer Zimmererwerkstatt das Kreuz an, stifteten es und die jungen Hirschbergler beschlossen, es zu Ehren der Gefallenen von Scharling aus hinaufzutragen. Am 7. Juni 1970 wurde es eingeweiht. Nur 10 Jahr hielt das Kreuz auf dem Luckenkopf. Am 30. Mai 1981 wurde es von 17 Hirschberglern hinaufgetragen und aufgestellt. Bei der Einweihung am 8. Juni 1981 durch H.H. Pfarrer Siegl sagte Mayr Gabi noch einen Prolog.

Hochalm

Auf dem breiten Grasrücken der Hochalm (1427 m) steht ein großes Holzkreuz und grüßt in den Isarwinkel. Der Betonsockel trägt die Jahreszahl 1960 eingraviert. Auf der Tafel steht:

Gedenke der Gefallenen vom Isarwinkel - das waren unsere Freunde 1939 - RIP - 1946

Bereits 1946 wurde ein Gedenkkreuz für die Gefallenen des Isarwinkels 1939-1945 errichtet. Ein Holzkreuz ist auf der Hochalm aber schon 1930, oder früher, gestanden; dies beweist ein Foto aus dieser Zeit.

Leonhardstein

Das Wahrzeichen von Kreuth ist der 1449 m hohe Leonhardstein. Er gab auch dem Gebirgs-Trachten-Erhaltungsverein seinen Namen "D´Leonhardstoana". Nach der Reisebeschreibung "Tegernsee und seine Umgebung" von Dr. Joseph von Hefner, München 1838, Verlag der Fleischmann´schen Buchhandlung stand schon 1838 ein Kreuz auf seinem Felsengipfel. Hefner schreibt: "...Zur Rechten ragt schroff der Leonhardstein (4975 F.) empor, dessen Spitze ein eisernes Kreuz schmückt, zur Linken lagern sich die grünen Matten..."

Auf der Zeichnung "Ein Jägerhäusl in Dorf Kreuth 1838" von Lorenz Quaglio steht auf dem Leonhardstein ebenfalls ein Kreuz. Lt. dem Sulzbacher Kalender (Orts- Landeskunde Kalender Bayern) wurde 1853 ein eisernes Kreuz auf dem Gipfel errichtet. Im Jahr 1870 war eine weitere Kreuzerrichtung.

 

Dieses Bild beweist die Aufrichtung eines großen Holzkreuzes 1915. Das Kreuz hielt nur 2 Jahrzehnte. Als Dank für die glückliche Heimkehr aus dem 2. Weltkrieg wurde 1945 wiederum ein Holzkreuz aufgestellt und von Pfarrer Engelmann geweiht. Das Kreuz von 1945 wurde vom Sturm im Winter 1954/55 umgerissen, darum mußte 1955 ein neues Kreuz aufgestellt werden.

 

Dazu der Bericht aus dem Protokollbuch des Vereins:

Kreuzerrichtung und Kreuzeinweihung auf dem Leonhardstein am 19. Juni 1955 - Nach umfangreichen und gründlichen Vorbereitungen war es soweit, daß zur Vollendung der Tat geschritten werden konnte. Am Pfingstmontag (30.5.) wurden vorwiegend von Mitgliedern des Vereins, aber auch anderen freiwilligen Helfern, Eisenschienen, Zement, Sand, Wasser und Werkzeuge in mühevoller Arbeit zum Gipfel geschafft und die Eisenstangen gleich einbetoniert. Die Hauptarbeit und zugleich das schwerste Stück Arbeit wurde am Sonntag den 19.6. geleistet. Das schwere Kreuz, das der Spitzer Franzl in aller Früh von Kreuth bis hinauf zur Kirchengasse gefahren hatte, wurde von hier aus auf den Schultern der Nimmermüden zum Gipfel des Leonhardsteins getragen, wo es dann in fachgemäßer Weise aufgestellt und verankert wurde.
Zur Einweihung des Kreuzes, nachmittags um 14 Uhr, die in einer kurzen schlichten Feier von Herrn Pfarrer Engelmann vorgenommen wurde, fanden sich über 100 Andächtige auf dem Gipfel ein. Das Kreuz wurde dem Andenken der Gefallenen der beiden Weltkriege geweiht. Der Einweihungsfeier folgte eine eindrucksvolle Feldmesse am Fuß des Leonhardsteins in einer Lichtung der Kirchengasse. Der Tag fand seinen fröhlichen Abschluß in einem zünftigen Beisammensein aller Beteiligten mit Musik und Tanz in der Vereinshütte. Der Verein stiftete hierzu Bier und Brotzeit. - Er lebe hoch!

Dazu der Bericht im Seegeist vom Mittwoch den 22. Juni 1955:
Das vierte Gipfelkreuz auf dem Leonhardstein - Nicht zur Orientierung oder für den Fremdenverkehr, sondern zur Ehre Gottes hat am vergangenen Sonntag ein neues Gipfelkreuz auf seinem Hausberg aufgestellt. Es ist das vierte innerhalb von 85 Jahren. Unter außerordentlich starker Anteilnahme der Bevölkerung wurde es auf dem Gipfel des Leonhardsteins errichtet und geweiht. Nach der Kreuzeinweihung wurde ein Feldgottesdienst abgehalten. Wenn auch der Aufstieg der Kreuzträger beschwerlich war, so kam der Humor dabei nicht zu kurz. Besonders, wenn es darum ging, dem einen oder anderen Kameraden einen Streich zu spielen. Da das Einbetonieren der Eisenschienen und der Verankerungen schon vorher erledigt worden war, konnte man, nachdem der Blechmantel um das neue Kreuz herumgelötet worden war, darangehen, das Kreuz aufzustellen, das nun mit seinen sechs Metern Höhe ins Tal hinunter grüßt. Immer mehr Bewohner des Dorfes kamen, um den Männern bei ihrer Arbeit zuzusehen und die Aufstellung und Weihe des Kreuzes mitzufeiern. Wie groß die Anteilnahme der Bevölkerung war, läßt sich leicht daraus ersehen, daß 103 Menschen auf dem kleinen Gipfel des Leonhardsteines waren, um diese Stunden mitzuerleben.

Als das mit leuchtend grüner Farbe gestrichene Kreuz nach schwerer Arbeit in die Eisenschienen gebracht (um ein vorzeitiges Verwittern zu vermeiden, berührt das Kreuz nicht mehr direkt den Fels) und nach allen vier Seiten verankert war, wurde es mit einem herzhaften Juchzer begrüßt. Pfarrer Engelmann, den man mit reichlichem Beifall auf dem Gipfel empfangen hatte, nahm dann die kirchlichen Weihehandlungen vor. Er widmete das Kreuz den Gefallenen der Gemeinde in beiden Weltkriegen. Der Andachtsjodler beschloß die kleine kirchliche Feierstunde. Hans Gruber, zweiter Vorstand des Trachtenvereins, dankte in seiner kurzen Ansprache allen, die mitgeholfen hatten, das Werk zu vollenden. Über die Geschichte der Gipfelkreuze berichtete er, daß das erste Kreuz im Jahre 1870 errichtet wurde. Wie lange dieses Kreuz stand, weiß man heute nicht mehr genau. Jedenfalls wurde im Jahre 1915 ein neues Kreuz aufgestellt. 1945 errichteten Kreuther als Dank für die glückliche Heimkehr aus dem zweiten Weltkrieg und aus der Gefangenschaft das dritte Kreuz auf dem Gipfel des Kreuther Wahrzeichens. Jetzt wurde nun das vierte Kreuz im Gedenken an die Gefallenen beider Kriege aufgestellt. Anschließend trugen sich alle Anwesenden in das neue, von Toni Hagn geschaffene Gipfelbuch in Ledereinband ein, zuerst Pfarrer Engelmann, dann Bürgermeister Hagn, der Vereinsvorstand und dann alle, die gekommen waren, um an dieser Feierstunde teilzunehmen.

Der Altar zum Feldgottesdienst war am Fuße des Leonhardstein errichtet worden. Durch eine Waldschneise sah man von hier aus das neue Kreuz herunterleuchten. Die heilige Messe, musikalisch umrahmt von der Bauernmesse, wurde von einem Kaplan zelebriert, der nach langen Jahren der Gefangenschaft hier in Kreuth Erholung sucht. Pfarrer Engelmann sprach zu den Gläubigen über die Bedeutung des Kreuzes und über das Kreuztragen in unserem Leben."Wir stellen", so führte er weiter aus, "die Kreuze auf unseren Berggipfeln nicht zur Orientierung oder zur Hebung des Fremdenverkehrs auf, sondern zur Ehre Gottes. Das Kreuz, das auf den Gipfeln der Berge im wahren Frieden steht, soll uns Mahner in dieser Zeit sein, den Frieden zu erhalten und für den Frieden zu schaffen". Die warmen und passenden Worte Pfarrer Engelmanns gaben der Feier einen schönen und nachhaltigen Abschluß. Während des nachmittags hatten viele Kreuther, die die Bergwanderung nicht mitmachen konnten, die Ereignisse auf dem Gipfel des Leonhardstein durch Ferngläser beobachtet.

1970 renovierten die Leonhardstoana das Gipfelkreuz. In der Hauptversammlung des Vereins, am 22.1.1994, hieß es: Leider wurde schon wieder das Gipfelbuch vom Leonhardstein gestohlen, obwohl es an einem Drahtseil befestigt war. Das einzige Gipfelbuch das wir besitzen ist von 1954. Am Samstag den 1. März 2008 riß der Sturm Emma das Gipfelkreuz um. Der Gipfelbuchkasten wurde leer gefunden. Es ist den Andenkenjägern wohl nicht bewußt, daß sie mit ihrem Diebstahl Menschenleben gefährden und der Bergwacht unnötig das Suchen schwer machen; aber Dummheit stirbt nie aus! In einer Ausschußsitzung der Leonhardstoana wurde beschlossen, ein neues Kreuz aus Edelstahl aufzustellen. Der Auftrag ging aufgrund seiner Erfahrung mit Edelstahl an Hans Hintermeier aus Ebing bei Mühldorf/Inn. In ca. 75 Arbeitsstunden fertigte er das neue Kreuz. Am 1. Juni 2008 haben folgende Leonhardstoana-Mitglieder die Verankerung der Stahlseile betoniert: Baudrexl Bertl, Harrer Thomas, Meyer Jakob, Stanglmayr Michi, Jennerwein (Binder) Anian, Reich Flori, Hausotter Thomas, Sanktjohanser Sepp, Wimmer Tobias, Mehringer (Mühlauer) Georg und Andreas.
Am Sonntag, den 15. Juni 2008, wurde nun das neue Edelstahlkreuz hinaufgetragen und aufgestellt. Rund 40 fleißige Helfer halfen eifrig mit.

Risserkogl

Wann das erste Kreuz auf dem 1826 m hohen Risserkogel gesetzt wurde, ist nicht festzustellen. Das Gebiet wurde von 1890 - 1923 von der ASV-München betreut. Im Juni 1903 stürzte der Privatdozent Dr. Bauer nachts ab und wurde von der ASV-Tegernsee geborgen. Vielleicht wurde aus diesem Anlaß ein Gedenkkreuz gesetzt. Das heutige Kreuz wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet.

Roßsteinwand

Im 3. Führer des Verschönerungsverein Tegernsee ist bereits 1912 ein Kreuz auf der Roßsteinwand erwähnt. Am 14. Oktober 1956 war die Einweihung des Gedächtniskreuzes für Hagn Georg zum Danzl und Gerold Franz. Sie verunglückten bei der Heimfahrt nach der Besteigung des Matterhorns. Die Weihe des renovierten Kreuzes war am 21. Juli 1984.

Roß- und Buchstein

Ab 1899 galt dem Roß- und Buchstein das besondere Interesse der Alpenvereinssektion Tegernsee (gegründet 1883). Der 1698 hohe Zwillingsfelsen aus rätischem Kalk mit der freistehenden Roßsteinnadel - ein 60 m hoher Turm - verlockte schon viele Kletterer.

Der Buchstein erhielt 1894 sein erstes Holzkreuz. Eine Tafel vermeldet: Zum verehrlichen Andenken an den verstorbenen Forstpraktikanten Max Illing von München ließ dessen Mutter, Frau Oberst von Illing vom Wiesensteig das Kreuz auf den Buchstein setzen. Der Verstorbene hatte den Buchstein wiederholt bestiegen. Das Kreuz wurde am 21.8.1894 mittags 12 Uhr bei schönstem Wetter in Gegenwart der Unterzeichneten gesetzt und eingeweiht durch Herrn Pfarrer Greck, Dorf Kreuth. Die Anwesenden: Oskar Pintsch (Berlin), Kiechle (kgl. Forstmeister, Dorf Kreuth), Allgäuder (kgl. Forstvorstand, Bad Kreuth), May Wilhelm (cand. med., München), Greck Max (Lehrer München), Gloggner (Bergführer, Scharling), Kleinhuber Josef (Holzknecht, Straßlach), Max Leo (Holzknecht, Pförn), Elise Zellner und Grethe Harrer (Sennerinnen der Schwarzen Tenn). 2. Tafel: Anstelle dieses durch die Elemente zertrümmerten Holzkreuzes stiftete Oskar Pintsch, DAS-Berlin, dieses eherne Kreuz und errichtete es bei Gelegenheit seiner 15. Anwesenheit in Bad Kreuth und 5. Besteigung des Buchsteins im Juni 1903.

Bereits vor 1894 soll es ein Almkreuz (Bucheralm) aus Fichtenholz auf einem ostseitigen Gipfelplatz gegeben haben. Einige Jahre später, am 7. Oktober 1916, wurde das übermannsgroße, vielen bekannte, Eisenkreuz mit Strahlenkranz gesetzt. Am Einstieg in den Kamin hinter der Tegernseer Hütte befestigte man 1920 eine Gedenkplakette mit dem Portrait von Dr. Max Schwaegerl der bis zu seinem Tod in Frankreich (1915), acht Jahre lang Leiter des AVS Tegernsee gewesen war. Bei der Erneuerung des Buchsteinkreuzsockels im Juni 1978 entdeckte man die Stiftsurkunde von 1903. Dieses 2. Kreuz wurde auch vom Kreuther Pfarrer Simon Greck geweiht in anwesenheit von Dr. Wilhelm May (Kreuth) und Hans Wiendl (Zimmermann aus Kreuth) sowie Oscar Pinsch (Berlin).

100 Jahre Buchstein-Gipfelkreuz

Die Tegernseer-Hütte am Roß- und Buchstein wurde vom Spätherbst 1993 bis zum Frühsommer 1994, unter freiwilliger Mitarbeit von Sektionsmitgliedern, erheblich umgebaut.

Zum Dank wurden alle Mitarbeiter für Freitag, den 16. September 1994 von der Sektion zu einem gemütlichen Hüttenabend eingeladen. Doch, was erblickten die teilweise "trüben" Augen am nächsten Tag? Der erste Schnee hatte alles eingehüllt, unter ca. 1300 m regnete es.

Von den wetter- und sturmerprobten Mannen der Sektion waten scheinbar alle schon auf der Hütte, weil außer dem Herrn Pfarrer (mit Schwester) und dem Chronisten kein einziger mehr den Weg zur Hütte fand, obwohl für Samstag, den 17. September die Feier mit Bergmesse zum 100-järigen Bestehen des Gipfelkreuzes am Buchstein feststand.

Nun so war man mit ca. 30 Männlein  und Weiblein - einschließlich der Hüttenwirtsleut - unter sich und die Bergmesse im Beni-Rummel-Stüberl der Hütte gestaltete sich, dank der einfühlsamen Gedanken des Herrn Pfarrers, Pater Dr. Friedrich Setzer SJ, zu einer schönen famuliären Feier, bei der gemeinsam die Baunmesse gesungen wurde.

Vor der Bergmesse schilderte der Chronist, wie sich die Errichtung des 1. Gipfelkreuzes nach einem Zeitzeugen, dem damaligen Medizinstudenten und späteren Sanitätsrat Dr. Wilhelm May aus Kreuth, abgespielt haben mag.

Zu den langjährigen Badegästen in Kreuth zählten unter anderen Frau Oberst Illind aus München und Herr Oskar Pintsch aus Berlin. Die große Trauer von Frau Illing um ihren hoffnungsvollen, in früher Jugend verstorbenen Sohn, inspiriete Herrn Pintsch zu dem Vorschlag, auf dem Buchstein für ihn ein Kreuz zu setzen, das sie von Bad Kreuth aus täglich sehen könne. Frau Illing war sofort einverstanden, zumal der Verstorbene den Buchstein schon öfters - sicher bei einem Aufenthalt in Bad Kreuth - bestiegen hatte.
Herr Pintsch packte die Aufgabe unverzüglich an und ließ ein kräftiges Lärchenkreuz zimmern.

Am glühendheißen Vormittag des 27. August 1894 - so schilderte Herr May - schleppten kräftige Holzknechte des schwere Holzkreuz von der Bucheralm gerade aufwärts in der einzigen zum Aufstieg vorhandenen Rinne zum Gipfel, die Almerinnen zogen und schoben Herrn Pintsch und der Pfarrer Simon Greck riß sich beide Knie aus der langen schwarzen Hose. Als das Kreuz stand und gesegnet war, hielt Herr Pintsch eine Rede und öffnete einige Flaschen Wein. Dazu gabs belegte Brote, welche ein Holzknecht im Rucksack mit heraufgetragen hatte.
Der Abstieg auf gleichem Wege war für die Almerinnen und Herrn Pintsch schwieriger als der Aufstieg. Auf der Bucheralm gabs dann Kaffe und Butterbrot und die Almerinnen nähten dem Herrn Pfarrer die abgerissenen Knietriangel wieder an.
Herr Pintsch ließ in seiner Fabrik in Berlin eine Erinnerungstafel gießen, die in der Kreuzmitte befestigt wurde und heute am Fuß des zweiten Kreuzes angebracht ist.

Im Jahre 1902 fand Herr Oskar Pintsch das Kreuz durch Blitzschlag nahezu völlig vernichtet vor. Sofort ließ er in seinem Werk in Berlin ein ehernes Kreuz fertigen und auch gleich eine Tafel gießen, wobei, wegen schlechter Witterung, die Errichtung erst im August stattfinden konnte. Der Transport des Kreuzes erfolgte per Bahn bis Gmund oder Tegernsee und von dort mit Pferdefuhrwerk vermutlich ebnefalls zur Bucheralm.
Die Inschrift der zweiten Tafel, die nun die Kreumitte bis zum heutigen Tag ziert, lautet:

An Stelle durch die Elemente zertrümmerten Holzkreuzes stiftete Oscar Pintach (D.& Oe.AV. Sect. Berlin)
dieses eherne Kreuz und errichtete es bei Gelegenheit seiner fünfzehnten Anwesenheit in Bad Kreuth
und fünften Besteigung des Buchsteins im Juli 1903.

75 Jahre lang haben Stürme am Kreuz gerüttelt, wodurch es im Jahre 1978 notwendig wurde, das Fundament zu erneuern. Dabei fand man eine Zinkblechbüchse mit der Urkunde der Kreuzerrichtung mit folgendem Inhalt:
Urkunde - aufgenommen auf der Höhe des Buchsteins, am 7. August 1903.

  • Im Jahre des Heiles 1894 - eintausendachthundertneunzigvier - am 27. August wurde hier auf der Höhe des Buchstein zum Gedächtnis des Forstpraktikanten Max Illing auf Veranlassung seiner Mutter der Frau Oberst Illing ein Kreuz aus Lärchenholz errichtet.
    Im Jahre 1902 fand Herr Oskar Pintsch aus Berlin, der schon bei der ersten Kreuzerrichtung beteiligt war, das Kreuz durch Blitzschlag fast vernichtet. Da faßte er den Entschluß, ein ehernes an dessen Stelle zu setzen. Am 7. August 1903 - verspätet durch die permanente Ungunst der Witterung - fand die Errichtung und Einweihung desselben unter Beteiligung der Unterzeichneten statt.
  • Oscar Pitsch; Simon Greck, Pfarrer; Andreas Obermeier, Benefiziat; Dr. Wilhelm My;
    Johann Windl, Josef Kemser, Alois Wegscheider, Alois Waldbauer, Severin Draxl Leutasch, Alois Schweinberger.
    Zufällig gegenwärtig waren: Joseph Nager aus München; Walter Rudolphi, Studiosus; Richard Schütze, Student.

Diese Urkunde wurde anläßlich der Erneuerung des Kreusockels am 24. Juni 1978 entdecht und dem Bayer. Forstamt Kreuth (als Grundbesitzer) zur Aufbewahrung überlassen.
Im Fundament wurde eine neue Blechbüchse mir einer Urkunde der Renovierung, einer Kopie der alten Urkunde und der Tagesausgabe der "Tegernseer Zeitung" verwahrt.

Herr Oscar Pintsch aus Berlin hat sich durch seine Initative für das erste Kreuz und durch die Stiftung unseres heutigen, zweiten Kreuzes um die Sektion Tegernsee verdient gemacht.
Als Zeichen unserer Dankbarkeit haben wir - die Sektion Tegernsee - den Gedenkstein an der Fahrstraße von der Badlack nach Siebenhütten, den seine Freunde im Jahre 1913 errichteten, im Jahre 1986 renovieren und darauf eine kleine Tafel über diese Aktion anbringen lassen.

Zum Abschluß seines geschichtliches Rückblickes machte der Chronist noch auf zwei weitere Sektions-Jubiläen aufmerksam.
Am 14. August 1901 war die feierliche Eröffnung der ersten Tegernseer Hütte. Somit konnte gleichzeitig das 90-jährige Hütten-Jubiläum und zudem das 35-jährige Bestehen des Roßstein-Gipfelkreuzes gefeiert werden, das am 6. September 1959 - von Frau Flick aus Kreuth gestiftet - eingeweit wurde.

Nach der geistlichen Erbauung und dem Rückblick auf einen Teil der Sektionsgeschichte war es an der Zeit zum gemeinsammen Mittagessen. Langsam - nach und nach - lichtete sich der kleine Kreis und es ging abwärts und heimzu.
Alle Beteiligten waren sich einig - "uns hat's gefall'n."

Sepp Fischhaber

Noch eine Anmerkung zur Person Oskar Pintsch

1905 wurde in seiner Wohnung durch die Initiative seiner Frau der erste Private Verein zur Heilung und Ausbildung krüppelhafter Kinder gegründet. 1907 mietete sie eine größere Wohnung für diesen Zweck. Bald darauf stellte der Berliner Magistrat ein Haus zur Verfügung.
Bei der einweihung im Jahre 1908 war erstmals Oskar Pintsch zugegen und war von dem Leid so erschüttert, daß er - auch in Dankbarkeit eine gesunde Tochter zu haben - spontan den Geldbetrag con einer halben Million Goldmark spendete.
Die Einweihung des neuen Heimes im Jahre 1914 sollte er nicht mehr erleben. Es wurde nach seine Frau "Oskar-Helene-Heim" benannt. Sofort diente es im Ersten und dann auch im Zweiten Weltkrieg als Lazarett, in dem segensreiche Prothese, die "Kunsthand" erfunden und entwickelt wurde. Bei der Contergan-Katastrophe wurden neue Hilfsmittel entwickelt.

Roßstein

Auf dem benachbarten Roßstein (1697 m) wurde am 28. Juli 1901 das König Ludwig II. Kreuz eingeweiht, aufgestellt vom Alpenclub Edelraute München. Den kirchlichen Segen spendete Pfarrer Lidl von Lenggries. Ein etwa vier Meter hohes Holzkreuz wurde am 7.10.1916 gesetzt. Zur 75 Jahrfeier der Alpenvereinssektion Tegernsee stiftete Frau Maria Flick ein neues Kreuz mit Gedenk-Bronzeplatte, welches am 6. September 1959 von Pfarrer Engelmann aus Kreuth eingeweiht wurde. Die Platte wurde nach einigen Jahren gestohlen.

Roßstein 1901

Das "König-Ludwig-II.-Kreuz"

Ein wirklicher Bergsteiger war Ludwig II. nicht, das traf eher auf seine Mutter zu. Königin Marie galt tatsächlich als die erste bayerische Alpinistin, die im eigen für sie entworfenen Alpenkostum alle Berge um den Wittelsbacher Sommersitz Hohenschwangau bestieg, einen Alpenrosenorden für die Besteigung des Achsel über dem Lechtal bei Musau stiftete, den Wazmann bezwang und von der Besteigung der Zugspitz zurückgehalten werden musste.

Ludwig im Berg
Was Ludwig II. betrifft, so hat er hauptsächlich als Kronprinz im Gefolge seiner Mutter Berge bestiegen. Nach der Schlosschronik von Hohenschwangau soll er schon als kaum Zehnjähriger auf dem "Älpele" gewesen sein, womit der 1.591 m hohe Älpeleskopf über Hohenschwangau gemeint war. 1857 kletterte er auf den schroffen benachbarten Säuling, 2.047 m hoch, und auf den gegenüberliegenden Tegelberg. Für 1861 ist der Aggenstein bei Pfronten vermerkt, für 1863 der Niedere Straußberg mit Aufstieg zur "Gabel", dem 2.010 m hohen Gabelschrofen im Ammergebirge. Noch etwas höher hinauf ging es im gleichen Jahr und im gleichen Gebiet über die Krähe auf die Hochplatte, die mit 2.082 m bisher der höchste erkletterte Gipfel Ludwigs war. 2008 wies der Journalist Karl Stankiewitz in den Tagebüchern des Kronprinzen jedoch nach, dass dieser am 4. September 1860 unzweifelhafz auch den 2.713 m aufragenden Watzmann bezwungen hat.
Als König bewegte sich Ludwig II. zunächst Hauptsächlich zu Pferde im Gebirge, wobei er 1864 vom Tegelberg aus den 1.880 m hohen und felsigen Branderschrofen bestieg. Das scheint seine letzte nachgewiesene Gipfeleinnahme zu Fuß gewesen zu sein, danach "beritt" er die Gipfel. Spektakulär war 1869 sein Ritt auf die 2.050 m hohe Schöttelkarspitze im Soierngebiet über Krün, die er auf extra angelegtem Reitsteig mit einem besonders dafür trainierten Spezialpferd bezwang. Danach mußten die Reitsteige verbreitert werden, denn ab Anfang der 1870er Jahre benutzte der König seinen eigens dafür konstruirten kleinen Gebirgswagen.

Der König unterstützt den Alpenverein
Ludwig II. Alpenliebe ist unstrittig und beglaubigt. Schon 1902 schrieb der Münchner Verleger Georg Hith überschwänglich: "Eine so ideale, planmäßige und geniale Steigerung der Alpenliebe hat vor ihm kein Sterblicher, geschweige denn ein Herrschender vollbracht." Der König selbst schrieb 1868: "Nichrs ist stärkender für Geist u. Körper als viel in Gottes freier Natur sich zu bewegen; dort oben auf freier Bergeshöhe ist die Seele dem Schöpfer näher, schöner u. erhabener ist es da als im Qualm der Städte, wo die wahren Freuden ihren Sitz wahrlich nicht haben."
So verwundert es nicht, dass der Berg- und Naturfreund Ludwig auch die Vereinigung förderte, die sich seit ihrer Gründung 1869 in München der Beobachtung, Erforschung und Dokumatation der Gebirgswelt verschrieben hatte, den Deutschen Alpenverein. Er regte den Beitritt seines Bruders Otto und der Erzherzogin maria Theresia, Prinzessin von Toskana, an und verschaffte dem Verein damit eine enorme Aufwertung seines gesellschaftlichen Ansehens und seiner Anliegen. Wahrscheinlich lag auch darin ein Grund, dass der Alpenclub "Edelraute" im Jar 1901 sein Gipfelkreuz auf dem Roßstein König Ludwig II. widmete und damit ein Ludwig-Denkmal der ganz besonderen Art schuf.

Gipfelkreuz zum Gedenken an Ludwig II.
Höchste Punkte in den Alpen markierten schon die Römer mit Steinaufhäufungen, und bereits aus dem Mittelalter sind, wenn auch nur vereinzelt, Gipfelkreuze bekannt. Mit dem Beginn des Alpinismus im 19. Jahrhudert demonstrierte man mit der Errichten des Kreuzes den Sieg über den Berg, wobei es auch immer als christliches Symbol eine Rolle spielte. Oft widmete man es dann Heiligen aus der Region oder der zugehörigen Gemeinde. Heute stellt man Gipfelkreuze auch aus 'Tradition auf, weil eben auf den Gipfel ein Kreuz gehört und weil es der Bergtourist dort erwartet, der es für seine Erinnerungsfotos braucht.
Ein solch profanes Motiv dürfte dem Münchner Alpenclub "Edelraute" wohl nicht unterstellt werden, als er sein monumentales Holzkreuz auf dem 1.697 m hohen Roßstein im Mangfallgebirge verankerte. Das Kreuz war mindestens 5 m hoch und im Schnittpunkt der Balken durch Strahlenbündel ausgezeichnet. Modellbaumeister August Schule, der Vorstand des Clubs, hatte es selbst hergestellt. Am Längsbalken waren in etwa 2 m Höhe ein hölzernes Edelweiß und eine Gedenktafel berestigt, welche die Aufschrift trug:

"Dem Andenken an
König Ludwig II.
errichtet vom
Alpenclub "Edelraute"
Müncehn
28. Juli 1901"

Die Weihe des "König Ludwig II.-Kreuzes" war ein großes Ereifnis, dem die "Deutsche Alpenzeitung" einen dreiseitigen Artikel in Wort und bild widmete, wofür sie extra einen Berichterstatter und einen "Speziakphotografen" mit Plattenkamera und Stativ auf den Berg schickte.

Hinauf zum Roßstein
Der Reporter traf am Abend des 27. Juli 1901 in Lenggries ein, wo sich der Clubausschuss und zahlreiche Mitglieder um Vorstand Schulze zur Vorfeier im Gasthaus Pfund eingefunden hatten, das als Hotel-Gasthof "Der Altwirt" in der Markstraße heute noch weithin bekannt ist. Die Sängervereinigung der Lokomotivfabrik Marsfeld-Sendling trug Lieder vor, "flottes Guitarre=und Zitherspiel" erklang und ein Glückwunschtelegramm vom Clubsitz in München wurde verlesen. Man begab sich aber zeitig zu Bett, denn am frühen Morgen stand der Marsch auf den Roßstein bevor.
Der 28. August? begann mit grauem, trüben Wetter, als sie gegen halb sechs Uhr die Festversammlung auf den Weg machte. Durch den Park von Schloss Hohenburg könnte sie den heutigen Wanderpfad 621 genommen haben, denn die Wanderer passierten den Sattel des Schönberges, von wo sie bei inzwischen weiß-blauen Himmerl den Roßstein erblickten. Böllerschüsse erklangen, als sie die Roßsteinhütte erreichten. Der Zeitungsschreiber schilderte: "Primitive Bänke und Tische waren errichtet und man hatte sich anerkennenswerte Mühe gemacht, um den Teilnehmern alle möglichen Genüsse zu bieten. (...) Hier erquickte sich eine Dame an einem frischen Glas Milch und köstlicher Butter, dort trank mit einem gesunden "Festdurst" ein korpulenter Isar-Athener sine Frühmaß, da auch für eichliche Bierzufuhr Sorge getragen war." Sodann begaben sich alle auf den Gipfel.

Kreuzesweihe in 1.697 m Höhe
Punkt Zwölf erschien Pfarrer Andreas Lidl aus Lenggries. "Nach kurzer Rast forderte Hochwürden zum Gebete auf und sprach nach vorhergegangenen kirchlichen Zeremonien in kraftvollen Worten von der Bedeutung des Kreuzes auf lichten Höhen. (...) Nach dem Gebet der Teilnehmer erklärte Pfarrer Lidl das Kreuz als kirchlich geweiht." Gesang erschallte und Clubmitglied Josef Schmid ergriff das Wort, um zunächst den Vorstand zu entschuldigen, "welcher infolge der anstrengenden Arbeiten bei Aufstellung des Kreuzes nicht disponiert war, selbst zu sprechen." Dank erging für Pfarrer Lidl für den "Einweihungsakt" und an die "opferfreudigen" Clubmitglieder. Schließlich aber hob er die Stimme, um "das Kreuz zu Ehren des im Herzen unserer getreuen Oberländler stets fortlebenden Bergfürsten "König Ludiwg II.-Kreuz" zu taufen, und schloß mit einem dreifachen donnernden Hoch auf das Haus Wittelsbach und unseren Landesherrn, den Prinz=Regenten Luitpold von Bayern." Man legte einen Kranz aus Alpenrosen nieder, Böllerschüsse krachten fortwährend, und schon damals "knipsten" die inzwischen vom Tegernsee, aus Kreuth und Fleck eingetroffenen Touristen und Bergwanderer "auf allen Seiten tüchtig." Dem Reporter muss die Kleidung der Anwesenden besonders aufgefallen sein, und er gibt eine kurze Beschreibung, die dem heute Interessierten aufschlussreiche Details vermittelt: "Der Städter in leichtem Straßenkostüm war in gleicher Anzahl anwesend wie die in mannigfachstem Sportkostüme gekleideten Touristinnen un Alpinisten, dazwischen bewegten sich Madeln in Mieder und Schnurhut teils in schmucker Tegernseer= und Isarwinklertracht. Kräftihe Burschen in der kleidsamen "Kurzen" wandelten mit den Sennen der nahen Almen umher. Auch die blaurupfene Melkerhose und der rotkarierte Janker, ja sogar der Lenggrieser Stopselhut war vertreten. Es bot diese Zusammenstellung von Gestalten und Kostümen ein liebliches, farbenprächtiges Gesamtbild."
Natürlich wurde nun auf der Hüttn weiter gefeiert, wenn auch "die viel begehrte Bierquelle versiegt" war und man sich "mit Milch und köstlichen Naß der nahen Quelle" begnügen musste. Nach einem kurzen Gewitterguss begann der Abstieg, aber "gegen nachmittags 5 Uhr fanden sich alle im Garten des Pfund'schen Gasthauses in Lenggries zu einer leider nur kurz dauernden Nachfeier" ein. "Reichlich wurde dem entbehrten Gerstensaft zugesprochen und die wenigen Stunden vor Abfahrt nach Tölt entschwanden nur zu rasch." Die Presseabordnung begab sich per Postwagen zurück nach München und konstatierte: "Der Alpenclub Edelraute aber hat sich ein dauerndes Denkmal als Zeichen der Liebe zur herrlichen Bergwelt und Anhänglichkeit zum Herrscherhause am felsigen Toßsteinhaupt gesetzt."

Zweites Kreuz
Auch am Tegernsee gab und gibt es eine Sektion des Deutschen Alpenverein, die am 31. Mai 1883 gegründet wurde und unterhalb des Roßsteingipfels in spektakulärer Lage eine Hütte baute. Im Protokollbuch der Sektion ins im Jahr 1959 vermerkt, dass das Ludwig-Kreuz, vor einiger Zeit einem Sturm zu Opfer fiel." Diesen Zustand nicht hinnehmend, beschlossen die Tegernseer, das fehlende Kreuz im gleichen Jahr durch ein neues zu ersetzen. Im Sektionsmitglied Frau Maria Flick fanden sie eine großherzige Stifterin. Den Entwurf lieferte Gustl Maak, die Ausführung in Lärchenholz übernahm Peter Staudacher, beide später Ehrenmitglieder der Sektion. Sie orientierten sich nicht am ersten Kreuz, sonder versahen ihre Version vermutlich zur Stabilisierung mit Eisenblechen und einem Metallring.
Aus Anlass des 75-jährigen Gründungsjubiläum, allerdings ein Jahr später, verankerten die Mannen der Sektion Tegernsee ihr Kreuz auf dem Berg, wo es am 6. September 1959 zum Auftakt der Feierlichkeiten vom Kreuther Pfarrherrn Wilhelm Englmann geweiht wurde. Auch ein bronzene Gedenktafel, ebenfalls von Frau Flick gestiftet, befand sich am Kreuz, die aber leider in den 1980er Jahren von einem "Sammler" abmontiert wurde. Eine große Anzahl von Sektionsmitgliedern war zur Weihe anwesend, und es ist anzunehmen, dass sie sich auch Ludwig II. erinnerten, dem das 1. Gipfelkreuz gewidmet war. Der König weilte zwar nie auf dem Roßstein, aber er schloss ihn mit ein, wenn sich seine Gedanken in die Gebirgswelt begaben: "Welche Sehnsucht habe ich nach den Bergen. - auf den Bergen ist Freiheit und überall, wo der Mensch nicht hinkommt mit seiner Qual."

Sepp Fischhaber

Roßsteinnadel

Die 60 m hohe Roßsteinnadel wurde am 21. Juni 1899 von H. Leberle und E. Angermann erstmals bezwungen. Sie depornierten dort ein Gipfelbuch, welches von 1899 bis 1912 die Bezwinger der Nadel vermerkt. Das 2. Buch stiftete August Schmid, AVS Tegernsee 1913. Der bergbegeisterte F. Hailer brachte per Rad von München her ein kleines Holzkreuz, welches seine Kameraden M. Käsbohrer, M. Heiß und Maiholzer mit ihm am 15. Juli 1904 setzten. Am 28.4.1908 mußte es bereits wieder instand gesetzt werden. Im Oktober 1947 war die Einweihung eines neuen Kreuzes durch Pfarrer Kronast von Egern. Gestiftet hatte es Hellmut Bargou aus Oberhof.

Schildenstein

Das Gedenkkreuz auf dem Schildenstein, 1611 m, trägt die Inschrift:

Unserem lieben Kameraden Bertl Bauer, Zollassistent in Bayerwald, geb. 13.1.1927 - gest. 9.2.1957. Durch einen Schiunfall im Dienst tödlich verunglückt.

In einem Prospekt von Wildbad Kreuth - von ca. 1910 - ist ein Foto vom Schildenstein mit Gipfelkreuz und Metallkastl mit Gipfelbuch.

Setzberg

Die Weihe des Kreuzes am Setzberg - 1712 m - erfolgte am Fest Kreuzerhöhung, 14. September 1955. Auf dem Kreuzbalken standen die Buchstaben: OLAF 13.1.16 - 18.7.61. Gemeint ist der Kirchenarchitekt Olaf Andreas Gulbransson. Nachdem ein schwerer Gewittersturm das große Holzkreuz zertrümmert hatte, stiftete die Wallbergbahn AG auch das 2. Bergkreuz, dessen Weihe am 28. September 1986 erfolgte; Erlacher Klaus aus Oberach hatte es zimmert. Die Gedenktafel erinnert an Martina Lermer, welche am 28. März am Setzberg tödlich verunglückte.

Tiroler Schinder Trausnitzberg

In der Geschichte der AV-Sektion München ist ein Gipfelbuch, in einem Metallkastl, im Jahr 1907, erwähnt. Das erste Kreuz am Schinder wurde 1961 durch Albert Schneider und seiner Familie aus Miesbach erstellt. Am 2. August wurde das vermutlich morsche Kreuz durch ein Kreuz aus Eichenholz von Bergkameraden des am 4. Juli 1963 verstorbenen Albert Schneider ersetzt. Wie der Name schon sagt, es ist ein Schinder. Es gibt auch den bayrischen Schinder, denn muß man sich aber nicht unbedingt antun.

 

Denkmäler

Erinnerungstafel an den Besuch des russischen Zarenpaares 1838

Die Tafel hängt in der offenen Molkenhalle in Wildbad Kreuth. Die russische Zarin Alexandra Feodorowna und ihre Tochter Großfürstin Alexandra Nicolajewna weilten vom 29. Juli bis 30. August 1838 in Wildbad Kreuth zur Kur. Zar Nicolaus I. Pawlowitsch besuchte überraschen seine Damen vom 12. August bis zum 25. August 1938. Zu Ehren der Majestäten wurden von den Einwohnern von Kreuth Trachtentänze aufgeführt. Das Kaiserpaar bedankte sich am 16. August 1838 mit einem Scheibenschießen und anschließendem Ball für die Bevölkerung (Tagebuch des Kaspar Petzenbacher). In diesem Sommer ging es hoch her in Bad Kreuth, drei Kaiserinnen gaben sich die Ehre: die russische, die österreichische und die brasilianische; dazu das bayrische Königspaar und Erzherzogin Sophie von Österreich mit Gatten (Eltern von Kaiser Franz Joseph I.).

König Ludwig I. zählte, ohne die Kinder mitzurechnen, bei Tafel achtzehn Verwandte und registrierte, dieses Essen habe zwei geschlagene Stunden gedauert. Bei diesem Besuch bestellte sich Zar Nicolaus I. beim Gastwirt und erfahrenem Viehimporteur Obermayr Max in Gmund eine Herde oberbayrisches Fleckvieh, zur Verbesserung der russischen Rinderzucht. Für den 7 monatigen Fußmarsch - Mitte Oktober 1850 bis Mitte Mai 1851 - vom Tegernsee bis St. Petersburg erhielten die Tiere eiserne Beschläge an den Hufen.

Gedenkstein für Oskar Pintsch

Auf dem Weg oberhalb eines kleinen Angers neben dem Weg von der Bad Lack nach Siebenhütten steht ein Gedenkstein. Die Inschrift lautet:

Zum Andenken an Oskar Pintsch aus Berlin und rechts darunter gewidmet von seinen Freunden 1913

Eine kleine Kupfertafel am Sockel des Steins erinnert an die Bemühungen (Renovierung) der DAV-Sektion Tegernsee mit den Worten: Renoviert 1986 in Dankbarkeit gegenüber Herrn Oskar Pintsch, dem Stifter des Gipfelkreuzes auf dem Buchstein im Jahr 1903. Sektion Tegernsee im DAV. Oskar Pintsch, *13. März 1844 in Berlin; + 10. Januar 1912 in Berlin, war mit seiner Gattin Helene (1857-1923) jahrelang Gast in Wildbad Kreuth und freundschaftlich verbunden mit Herzog Carl Theodor, Hofrat Dr. Heinrich May und seinem Sohn, dem späteren Sanitätsrat Dr. Wilhelm May in Kreuth.


Oskar Pintsch war Mitinhaber der Pintsch-Werke in Fürstenwalde an der Spree und mit seinem Vater und seinen Brüdern ein bahnbrechender Pionier der Beleuchtungstechnik, besonders im Eisenbahn- und Schifffahrtswesen. Er war Mitbegründer des bekannten, nach ihm und seiner Gattin benannten "Oskar-Helene-Heim" in Berlin, zu dessen Grundstock er im Jahr 1908 eine halbe Million Goldmark spendete. Die Eröffnung des Heimes im Jahr 1914 erlebte er nicht mehr. Gedacht als Ausbildungsheim für jugendliche Behinderte diente das Haus sogleich im 1. Weltkrieg in der Orthopädietechnik für Kriegsversehrte und wurde während des 2. Weltkrieges Speziallazarett für Verwundete, die beide Hände verloren hatten. Nach dem Wiederaufbau diente das Haus als spezielle Forschungsstätte für Sonderprothesen in der Contergan-Katastrophe.

Gedenktafel für'n Kiem Pauli

An der Apsis der Hl. Kreuz Kapelle in Wildbad Kreuth ist eine Bronzetafel von der Gemeinde Kreuth zum 100. Geburtstag vom Kiem Pauli angebracht worden. Entwurf und Gestaltung übernahm Markus Hagn aus Reitrain.

Kiem Pauli
Volkssänger und Liedersammler
* 25.10.1882 + 10.9.1960

König Max Denkmal

Das Denkmal für den ersten bayrischen König, Max I. Joseph, steht über einer Quelle zwischen Wildbad Kreuth und Siebenhütten. Die Grundsteinlegung fand am 27. Mai 1828 in Anwesenheit von König Ludwig I. und seinem Bruder Prinz Carl statt. Am Geburtstag der Königinwitwe Caroline, dem 13. Juli 1828 wurde das Denkmal feierlich eingeweiht. Anwesend war auch diesmal die Königinwitwe, der König, Prinz Carl, sowie viele weitere erlauchte Gäste und Einheimische. Entworfen hat das Denkmal Jean Baptiste Mètevier, die Erzbüste fertigte Johann Baptist Stiglmaier. Die Quelle des Kreuther Heilwassers wird bereits 1568 erwähnt; Apian, der bekannte bayrische Geograph hebt bereits ihre Heilkraft hervor. König Max I. ließ die Quelle im Jahr 1821 in einer eichenen Brunnenstube sammeln und eine Rohrleitung anlegen. Linsen, die in diesem Quellwasser gekocht, werden nicht weich, sondern steinhart: (Stemplinger, Immerwährender Kalender 1. Band) Der Spruch am Denkmal, den König Ludwig I. aussuchte, lautet:


Rein und Segensreich
wie diese Quelle
war sein Leben

Kriegerdenkmal

Das Kriegerdenkmal am Kirchberg ist eine Stiftung der Gräfin Sascha von Schlippenbach und wurde 1918 eingeweiht. Darauf vermerkt wurden die Toten der Sendlinger Mordweihnacht 1705, der Koalitionskriege von 1792 bis 1815 (auch Napolionische Kriege genannt), des deutsch-französischen Kriegs von 1870-1871 (zeitgenössisch auch Siebziger Krieg oder 70/71 genannt) und die Toten des 1. Weltkriegs. 1951 erweiterte die Gemeinde das Kriegerdenkmal um auch den Gefallenen des 2. Weltkriegs zu gedenken.

Mariensäule - Marianne Strauß Brunnen

Marianne Strauß, die Frau des bayrischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß, verunglückte auf der Bundesstraße 307 zwischen Oberhof und Scharling, bei der Fleischhacker-Unterführung, am 22. Juni 1984 tödlich. Zum 1. Todestag wurde die Gedächtnissäule errichtet und am Gedenktag eingeweiht. Ursprünglich stand sie weiter rechts, zum Hotel Post hin.

Nach dem Bau des Kurverwaltungsgebäudes und Schaffung des Platzes, Dorfplatz genannt, wurde der Brunnen auf den heutigen Platz verlegt. Die Fertigstellung erfolgte im Laufe des Jahres 1988.

Marlene Neubauer-Woerner (*25. August 1918 in Landshut, + 1. Januar 2010 in München) war Bildhauerin. Sie wurde auf Wunsch von Franz Josef Strauß beauftragt die Madonna mit dem Kind für den Marianne Strauß-Brunnen zu schaffen. Zu ihren Arbeiten gehörte unter anderem der große Engel vor der Basilika in Ottobeuren, das Mädchen auf Delphin im Münchner Westbad, der Ida-Schuhmacher-Brunnen am Viktualienmarkt in München.

Grenzsteine

Grenzsäule am Achenpaß

Diese Grenzsäule kann man an der B 307, 300 Meter nördlich der heutigen Straßengrenze, besichtigen. Auf dem 3 Meter hohen Denkmal ist das Wittelsbacher Rautenwappen und der Tiroler Adler zu sehen. Die Zahl 1557 erinnert an den Passauer Vertrag. Im Passauer Vertrag wurde die jahrhundertelang umstrittene und umkämpfte Grenze zwischen Baiern und Tirol neu vermarcht. An das alte Ort gesözt AO 1676 bedeutet, daß der offenbar teilweise erneuerte Stein an der Stelle von 1557 gesetzt wurde. Die Bemerkung "Weiser für 204" verweist auf den nächsten Grenzstein.

Grenzstein 136

Dieser Grenzstein ist ein Pfeiler auf einem Sockel mit einem dachartigen Aufsatz und steht östlich der Risselsbergalm. Er stammt wohl von 1771 und 1844. Auf bayrischer Seite sind die Wittelsbacher Rauten, auf tiroler Seite der Tiroler Adler.

Grenzstein 160 - Großer Legerstein

Der Große Legerstein ist seit 1557 genannt, es ist ein Kalksteinbrocken mit eingehauenem Steinkreuz. Er steht auf der Landesgrenze von Bayern/Tirol an der Bayrischen Wildalm, auf einer Höhe von ca. 1550 Meter.

Großer Legerstein

Grenzstein 181

Dieser etwa 40 cm aus dem Boden ragende Grenzstein zwischen Baiern und Tirol am Reitstein, südöstlich von Glashütte gilt als der älteste Grenzstein des Landkreises Miesbach überhaupt. Er zeigt auf der bayrischen Seite das Wittelsbacher Rautenwappen, auf der anderen Seite den Tiroler Adler und als älteste Zahl 1557. Damals war nach dem "Passauer Vertrag" die jahrhundertelang umstrittene und umkämpfte Grenze zwischen Baiern und Tirol neu vermarcht worden. Leider ist der Berg nur schwer zugänglich

Stundensäule

Einen alten Meilenstein kann man noch 500 Meter südlich der Zufahrt zu Wildbad Kreuth, am Parkplatz der B 307 betrachten. 18. Stundensäule, Entfernung für Postkutschen um 1796 auf der "Chaussèe von München über Toegernsee ins Tyrol", nach Adrian von Riedel.

Kapellen / Bildstöckl

Bildstöckl beim Bahrein

Dieser Bildstock ist eine Pestsäule und gegenüber vom Bareinhof (Derndl) in Reitrain, an der B 307. Sie wurde 1638 aufgestellt. Im unteren Bildteil ist der Boandlkramer, im oberen Teil die Mutter Gottes mit ihrem Kind. Georg Derndl und seine Frau sind 1634 von der Pest dahingerafft worden, sie hinterließen 2 Kinder. Die Befreundeten, d. h. die Verwandten verkauften den Hof 1635 an Balthasar Höß von Kleinbuch bei Wiessee. Höß mußte sich verpflichten die beiden Kinder christlich und väterlich aufzuziehen und unterhalten, nitweniger auf sein Costen den Pueben drey Jar in die Schuel gehen zu lassen (nach Franz Mühlberger).

 

Bildstöckl beim Mühlauer

Nach dem Kreuther Denkmalverzeichnis, erstellt vom Kgl. Bezirksamt in Miesbach im Jahr 1905, stand diese Betsäule an der alten Steinbrücke, die den Mühlauergraben zwischen Mühlauer-Anwesen und dem heutigen In der Wieden (früher Forstamt) überspannte und den Mühlauern die Arbeit auf den drüben liegenden Wiesen und Feldern wesentlich erleichterte. Die aufwendige Brücke aus Stein läßt vermuten, daß sie schon zu Klosterzeiten errichtet wurde, zu einer Zeit also, da der Mühlauer ein Lehen des Klosters Tegernsee war. Auf dieser Brücke geschah vor ungefähr 150 Jahren (um 1860) ein schweres Unglück, bei dem nach der mündlichen Überlieferung ein Urahne der derzeitigen Mühlauer-Besitzer mit dem Fuhrwerk über die Brücke hinunter stürzte, wobei beide Pferde den Tod fanden, der Mühlauer jedoch mit dem Leben davon kam. Und so kam nun als Dank für das glückliche Geschick die Säule an die Brücke. Die Säule aber stammt aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts und wirft deshalb die Frage auf: Wo stand sie einst und was war der ursprüngliche Grund ihrer Errichtung? Wars die Pest? Wars der Schwed? - Niemand weiß es.

In den Jahren 1906/07 wurde die Brücke abgebrochen und aus den Steinen das heutige Mühlauer-Zuhäusl erbaut, das wiederum einem Neubau weichen mußte. Dabei erhielt die Säule sicher einen neuen Standort und vermutlich damals - zur Verschönerung - einen neuen Hut. Schon bald darauf - im Jahr 1907 - erhielt sie hohen Besuch in Form der staatlichen, jährlichen Gemeinde-Visitation, die sie mit folgendem Wortlaut beanstandete: Die Betsäule in Mühlau ist ohne Kenntnis der Behörde mit einem höchst unschönen Blechhut versehen worden, welcher das Gespött der Passanten herausfordert und in keiner Weise mit den schönen Formen dieses beachtenswerten Kunstdenkmales harmoniert. Im Benehmen mit dem Pfarramte ist für würdige Instandsetzung der Betsäule Sorge zu tragen.

Viel Zeit verging bis zur viel milderen, ja humorvollen Beurteilung der bis dahin nicht geänderten Säule, lt. Band I. 15 Landkreis Miesbach, Denkmäler in Bayern des Bayr. Landesamtes für Denkmalpflege vom Jahr 1986 (der Entwurf stammt allerdings schon von 1973): Bildstock, 16. Jahrhundert, nachgotisch, große Laterne mit spitzbogigen, jetzt leeren Bildnischen, der Sockel im Boden versunken. Die kuriose Blechabdeckung mit Kreuz wohl aus dem 19. Jahrhundert. Keine Beanstandung mehr, nur noch eine Feststellung. Der kuriose Blechhelm war somit auch schon historisch und somit Denkmal und mit Foto dokumentiert. Auch im Kreuther Heimatbuch von 1984 ist leider noch die Säule mit der alten Blechabdeckung enthalten und diese als Tiroler Stil bezeichnet, obwohl - wie zu lesen - die Renovierung vom Jahr 1977 bekannt war. Ohne Wissen der Beanstandung von 1907 und ohne Wissen der Aufnahme der Säule im Jahr 1972/73 in ein geplantes Denkmalverzeichnis haben die Mühlauer-Geschwister in Eigeninitiative zugeschlagen und der Säule das heutige ansprechende Aussehen verliehen. Der Mühlauer-Mehringer Schwiegersohn Peschl Wolfgang, hat - endlich nach 70 Jahren - der Säule die geforderte harmonische Abdeckung verpaßt. Darüber hinaus hat er, anhand vorhandener Fotos, die alten Bilder in den leeren Nischen mit der Darstellung des Brückenunglückes mit darüber schwebender Gottesmutter und den Heiligen Josef, Leonhard und Hubertus erneuert. Auf den ältesten Fotografien - Blick vom Mühlauer auf Kreuth und den Leonhardstein - ist die Brücke und Säule gut zu erkennen. Auch heute - wie bei der Errichtung gedacht - dient die Säule noch oder wieder, der Andacht und dem Gebet. Um die kleine Bildstocksäule versammelt sich in jedem Jahr eine kleine Gemeinde und feiert mit Gebet und Gesang eine stimmungsvolle Maiandacht.

 

Mariengrotte am Hirschberg

Nicht unerwähnt sei auch die - schon 1892 errichtete - schöne Mariengrotte, die einst am früheren Weg vom Bauern in der Au her, kurz vor der Hirschlack lag. Heute findet man sie oberhalb des höchsten Punktes der Straße, ehe diese wieder zur Hirschlack hinunterführt, südlich eines Felsens. Nach vergeblichem suchen nach den Erbauern (wegen deren Einverständnis) nahmen die Hirschbergler sich ihrer an und renovierten sie - mit einer neuen Madonna und Schmiedeisengitter - zu einem Kleinod, deren Einweihung dann am 13. September 1987 gefeiert wurde.

Hubertuskapelle in der Wieden

Die Kapelle in der Wieden wurde vom Esterl Thomas, Jäger bei den bayrischen Staatsforsten, erbaut und am 24. Juli 1993 vom Kreuther Pfarrer Ben Eilers gesegnet. Als Dank für die Rettung vorm Rollstuhl dem hl. Hubertus geweiht. Bei den Aufräumungsarbeiten vom Westeuropa-Orkan im Oktober 1987 schnellte ein Baum zurück und dem Esterl in den Rücken. Dabei brach er sich drei Lendenwirbeln, die Bruchlinie bis auf einen Millimeter an den Rückenmarkskanal reichend. Thomas war haarscharf an einer Querschnittslähmung vorbei geschlittert. Eine besondere Rarität ist im Boden unter dem Altar eingelassen, eine rotbraune Steinplatte, in der ein versteinerter Tintenfisch eingeschlossen ist. Der Stein wurde vom Esterl in der Valepp gefunden und von einem Geologen auf ein Alter von ca. 150 Millionen Jahre geschätzt.

 

Leonhardikapelle

Die Leonhardi-Kapelle steht am Kirchenfeld, auf dem Weg zum Leonhardstein. Eigentlich ist es ein Leonhard-Kapellen-Bildstock, er wurde im Jahr 2008 vom Frank Friedl einem Kreuther Jäger errichtet. Im Inneren der Kapelle befindet sich eine Figur des Heiligen Leonhard.

 

Kapellenbildstöckl in Riedlern

Kapellenbildstock in Riedlern

In Riedlern führt der Leonhard-Meßner-Weg über die Wiesen (Riedler Feld) südwärts in Richtung Raineralm. Am Ende der Wiesen steht ein Kapellenbildstock. Was mag der Grund zur Errichtung dieses Bauwerks gewesen sein und was ist darüber bekannt oder schriftlich niedergelegt? Es steht fest, daß der Bildstock 1743 errichtet wurde und zwar auf Zobl-Grund, es gehört gewissermaßen zum Zobl-Anwesen und wird auch von deren Besitzern gepflegt und erhalten. 1743 war der Österreichische Erbfolgekrieg, an dem nicht nur Kreuther als Soldaten teilnehmen mußten, auch auf Kreuther Grund und Boden wurde gekämpft. Nach den Aufzeichnungen des Abtes Gregor I. Plaichshirn vom Kloster Tegernsee haben an jenem 23. April 1743 die Banduren auf dem rueckhweg auch des Benedicten-Pauls Bueben, so fluehen wollte, geschossen und da er noch hat fortkriechen wollen, hat ihn ein anderer gar in Stueckhen zerhauet. Dieser Benedicten-Pauls Bueben war der 20 jährige Unterrainer Andreas.

Wahrscheinlich der Sohn vom Unterrainer Andreas, zum Benedicten in Enterfels (heute Anwesen Grüneck) geboren um 1691 und gestorben in Enterfels am 11.3.1752. Im Kreuther Heimatbuch findet sich eine Abbildung des Kapellenbildstockes mit der Bezeichnung Unterrainerkapelle. Die Vermutung liegt nahe, daß die Kapelle wegen der Nähe des Benedictenhofes - auf gleicher Höhe, drüberhalb der Weißach - mit dem Tod des Unterrainer Andreas nach ihm benannt wurde. Einer privaten geschichtlichen Aufzeichnung über Kreuth ist zu entnehmen, daß am 23. April 1743 das Gasthaus abgebrannt und neben den vier Enterfelsern, dem Mühlauer und dem Wiebmer (Wieden, heute ehem. Bayr. Forstamt) auch die Riedler Höfe zum Zobl, Jackl (durch Brandstiftung 1953 vernichtet) und Langer ausgeraubt wurden. Allem Anschein nach seien am südlichen Ende von Riedlern der Zöllner und Wirt mit einigen weiteren Mannen gefallen; zum Gedenken sei diese Kapelle, genannt Unterrainerkapelle errichtet worden. Die Bezeichnung Unterrainerkapelle ist in Riedlern nicht, oder nicht mehr bekannt, geläufig dagegen Zoblkapelle oder Riedlerkapelle. Nach einer mündlichen Überlieferung beim Langer, seien ein Zobl- und ein Langersohn im Erbfolgekrieg ums Leben gekommen. Fest steht, daß unter den Kreuther Gefallenen im Spanischen Erbfolgekrieg, im Jahr 1705 in der Sendlinger Mordweihnacht, der 21 jährige Langersohn Sebastian Schmid war.

Möglicherweis war der Zobl Alois im Österreichischen Erbfolgekrieg im Jahr 1743 in Kreuth bei den Toten. Im Verlauf von 250 Jahren kann der zeitliche und namensmäßige Unterschied verschwommen sein; übrig blieb nur mehr die Bezeichnung Erbfolgekrieg. Nach der Überlieferung vom Zobl-Anwesen, soll an dieser Stelle ein Zobl Alois im Österreichischen Erbfolgekrieg im Jahr 1743 ums Leben gekommen sein, worauf der Kapellenbau auf dem Grundeigentum vom Zobl zurück zuführen sei.

Riedersteinkircherl

Haben der glimpflich überstandene Absturz eines Jägers von der kahlen Gipfelplatte oder die glückliche Heimkehr der auf den Felsenspitz verirrten Rösser des Leeberghofbauern den Anlaß für den Bau eines Kircherl auf dem Riederstein gegeben, oder war es einfach nur die gläubige Marienverehrung der Menschen des 19. Jahrhunderts? Sicher ist nur, daß der Tegernseer Schloßdiener Joseph Hupfauer 1841 ein erstes Kircherl auf dem steil abfallenden Rauhwacke-Felsen oberhalb des Galauns aus Holz, achteckig, mit spitz zulaufenden Dache wo nur 2-3 Personen Platz fanden errichten ließ. Der Zulauf muß in der Folgezeit bereits beträchtlich gewesen sein: Zehn Jahre später mußte die Kapelle bereits vergrößert werden. 1861 erhielt sie durch Gönner einen Altar. Bildhauer Johann Wirth - Schüler des Münchner Akademieprofessors für christliche Kunst Josef Schlotthauer - schuf ihn mitsamt dem Gnadenbild: Eine in Zement gegossene Pieta. 1863/64 errichteten zahlreiche Tegernseer und Rottacher Bürger auf Initiative des Wolfgang Altmann zum Eckhart am Kleintegernseer Berg abermals einen Neubau.

Diese heute noch bestehende dritte Kapelle wurde am 12. Juni 1864 eingeweiht. Um auch für spätere Zeiten den Unterhalt der Kapelle zu gewährleisten, machten sich Tegernseer Bürger 1897 an die Gründung eines Vereins: In der Halle des herzoglichen Bräuhauses versammelten sich die Herren Jos. Steinbacher, Aug. Scheuer, Weilhammer jun. Tegernsee, Jos. Popp, Joh. Echter auf Anregen des Herrn Urmachers Jos. Steinbacher und beschlossen einen Verein zur Erhaltung der Riederstein Kapelle und Errichtung eines Kreuzweges auf den Riedersteinfelsen zu gründen. Schließlich wurde am 19. September 1897 auf dem Pflieglhof der Verein Riederstein (Tegernsee) ins Leben gerufen mit dem besonderen Vermerk: Auch Frauen können Mitglied werden. Die Eintragung ins Vereinsregister erfolgte allerdings erst 1918. Noch im Gründungsjahr 1897 wurde die Aufstellung eines neuen Kreuzweges auf dem Weg zum Riederstein beschlossen. Frater Odoricus Röder, der Guardian des Tölzer Franziskanerklosters, nahm am 15. August 1898 die Einweihung des Kreuzwegs vor. 1984 wurden die Kreuzwegstationen wieder entrostet und vom Kunstmaler Heinz Viehweger neu bemalt.

Röhrlmoos 1100 m

Die heutige gemauerte Kapelle wurde im Jahr 1960 errichtet, doch schon vorher stand ca. 50 Meter tiefer, auf dem Weg nach Lenggries, eine alte Holzkapelle. Wann die alte Kapelle erbaut wurde, ist unbekannt, vermutlich in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Abgesehen von einer Tafel aus dem Jahr 1690, die möglicherweis ursprünglich nichts mit Röhrlmoos zu tun hatte, beginnt die Reihe der Votivtafeln mit dem Jahr 1783. Aus den Votivbildern geht hervor, daß man früher zur Röhrlmooskapelle bei Krankheit, Unfällen und vorallem um Schutz für das Vieh gegangen ist. In einer Landkarte von 1815 ist die Kapelle schon aufgeführt. Aus der alten Kapelle wurden keine Votivtafeln entwendet, aus der Neuen, mit einem schweren schmiedeisernem Gitter verschlossenen Kapelle, wurden schon mehrere Votivtafeln mit langen Stecken herausgeangelt Neben der Kapelle in Röhrlmoos steht ein Krieger-Gedächtniskreuz für die Gefallenen und vermißten Kameraden der Weltkriege 1914-1918 und 1939-1945. Gewidmet vom Veteranenverein Lenggries.

Schlippenbachkapelle

Grabkapelle Schlippenbach

Der Kapellen-Bildstock steht oberhalb des Seniorenwohnheimes Haus Bruneck, oberhalb der ehemaligen Villa Bruneck der Familie Schlippenbach. Sie ist die Grablege von Graf und Gräfin Schlippenbach. Ein geschindeltes Satteldach deckt die weiß verputzte Andachtsnische, welche ein Eisengitter mit Wappen im Torbogen abschließt (drei Ringe und Krone darüber). Die Rückwand der Nische ist innen burgunderrot getönt. In ihr hängt ein Holzkreuz mit barockem Christus ihm zu Füßen finden sich zwei gemalte betende Englein. Die leicht gewölbte Decke ist blau getönt. Das Licht fällt durch ein rundes Fenster in den Seitenwänden. Oberhalb davon schweben zwei trompetenblasende Engel (Lüftlmalerei). (Das Tegernseer Tal in historischen Bildern von Halmbacher. Bd.II, Text von Jürgen Heid Bad Wiessee, Verlag Fuchs-Druck 1982) Die Villa Bruneck wurde von dem Münchner Architekten Gabriel von Seidl, einem Freund der Familie, erbaut. Gräfin Sascha von Schlippenbach stiftete im Jahr 1918 das Kreuther Kriegerdenkmal, bei der kath. Kirche. Dem Gebirgstrachten Erhaltungsverein D´Leonhardstoana ermöglichte sie den Bau der ersten Vereinshütte im Jahr 1923, durch Stiftung eines Grundstückes, für das dann das benötigte Grundstück von der Weißachau-Genossenschaft eingetauscht wurde. Die Gemeinde Kreuth verlieh ihr die Ehrenbürgerwürde am 22.12.1922. Die Zufahrtsstraße zum Haus Bruneck, gegenüber dem Rathaus abzweigend trägt den Namen "Gräfin-Schlippenbach-Weg".  Die Grabkapelle wurde 2005 von der Gemeinde Kreuth renoviert und mit neuem Dach versehen.

Sennhoferkapelle

Ein gemauerter Bildstock, etwa 200 Meter nordöstlich des Achenpasses, an der Westseite der B 307, heißt Sennhofer-Kapelle. Der heutige Bildstock ist bereits der Dritte. Der erste Standort war an der heutigen Einmündung der Alten Straße in die Bundesstraße. Diese Kapelle ging auf den Spanischen Erbfolgekrieg zurück, besonders auf das Jahr 1702. Hier war eine Grenzverteidigung gegen die Tiroler aufgebaut worden, die aber trotzdem wiederholt nach Glashütte und Kreuth vordringen konnten. Beim Trockenlegen der Kirche Mariä Heimsuchung in Glashütte, entdeckte man hinter der Sakristei ein Massengrab, dies läßt sich mit dem damaligen Kriegsgeschehen in Verbindung bringen. Bei allen gutnachbarlichen Beziehungen ist deshalb der Spruch "Tiroler-Kühholer" noch heute bekannt. Der Bildstock wurde am letzten Tag des 2. Weltkriegs von einer Jabo-Bombe getroffen. Bei der Bombadierung blieben Figuren und Kreuz unbeschädigt, die Kapelle ist jedoch zusammengebrochen. Ein Soldat verlor dabei noch sein Augenlicht. Die zweite Kapelle wurde an gleicher Stelle in den Jahren 1950/51 wieder errichtet. Sie mußte 1961/62 dem Straßenbau (neue Bundesstraße) weichen. Die Glashütter ließen nicht locker und bauten die kleine Kapelle am derzeitigen Standort wieder auf. Im mannshohen Bildstock hatte die Kreuzigungsgruppe gut Platz gefunden. Die Figuren von Maria und Johannes wurden gestohlen. Das Kruzifix brachte man daraufhin im Kreuther Pfarrsaal in Sicherheit und ersetzte es durch eine Christusfigur aus Gips. Auch diese wurde geraubt und so blieb der Bildstock lange Zeit leer, bis jemand das Bild Schmerzensmutter (Portrait) hineinhängte. Um dieses 300jährige Flurdenkmal zu bewahren, haben die Glashütter die Initiative ergriffen und das Kleinod im Jahr 2003 saniert. Zur gelungenen Renovierung kann man nur gratulieren.

 

Marterl

Marterl im Boaraibl

zwanzig Minuten südlich vom Boaraibl (Bayeralm):

 

Hier verunglückte am 1.9.1954 der Holzknecht
Johann Wimmer
aus Glashütte im 45. Lebensjahr

dem Freunde die Freunde

 

Marterl in Brunnbichl

Bartl Hans vom Jackl in Riedlern, ist am 5. November 1976 mit seinem Moped auf der Heimfahrt von der Arbeit, da wurde er überfahren.

Mit 15 Jahren wurde er ein Unfallopfer. Der Unfallverursacher hatte die Geburt seines Stammhalters gefeiert.

Das Marterl wurde vom Trachtenverein D´Leonhardstoana aufgestellt und am 23. August 1979 vom Kreuther Pfarrherrn Klaus Fischer geweiht.

 

Brachermarterl

Zwischen Brunnbichl und der Weißachaualm hängt an einem Baum ein Marterl. Es zeigt scheuende Pferde und einen verunglückten Fuhrknecht, der vom Holzfuhrwerk überrollt wird. Das Marterl wurde vermutlich bald nach dem Unglück errichtet und sicher, vom Zeitraum her, des öfteren renoviert. In Anlehnung an die alte Tafel und der bildlichen Darstellung wurde im Jahr 1956 eine neue Tafel vom Freskenmaler Georg Hagn aus Reitrain gestaltet. Eine neue Tafel malte im Jahr 1998 Dr. Ludwig Höfle aus Point. In beiden Fällen war Herr Hans Högg (Weißachaualm) der Auftraggeber.

 

Hier + verunglückte der tugendsame Jüngling
Martin Bracher
aus Gosselshausen, BJ. Pfaffenhofen,
Knecht beim Glasl in Oberach,
gest. am 27. August 1910

im Alter von 19 Jahren.

 

Marterl an der Buchstein Südwand

Dieses Kreuz wurde für den Wiesseer Bergwacht-Zugleiter Karl Wolf aufgestellt. Der hier am 30. Juli 1938 bei der Vorbereitung einer Schauübung im Alleingang tödlich abstürzte.

Buchsteinhütte

200 Meter neben dem Weg:

Hier wurde der Lenggrieser Wildschütz, Jakob Landerer, Gaßlerwirt von Winkl im 35. Lebensjahr am 13. September 1932 erschossen. Wer den tödlichen Schuß abgefeuert hat, bleibt bis heute ungeklärt. Die Jäger, die in diesem Revier Dienst taten, hatten jedenfalls alle ein Alibi.

Landerer war einer der vielen Jagdpächter in der Gemeindejagd in Lenggries. Da das Lenggrieser Gebiet ratzenkahl ausgeschossen war, konnte Landerer der Versuchung offensichtlich nicht widerstehen, über die Grenze zu gehen.
Der unbekannte Schütz hatte ihn in den Oberschenkel getroffen, so daß der Gaßlerwirt nach stundenlanger Qual verblutet sein dürfte. Seine Hilferufe waren auf der Schwarzentenn Alm zwar gehört, aber von niemanden beachtet worden.
Der Tote wurde einige Tage später von seinen Brüdern gefunden, die die Leiche jedoch in dem fremden Revier liegen ließen und nur das Gewehr und den Feldstecher des Toten mitnahmen.
Wer weiß, was hinter dem Tod dieses Wilderers steckt? Landerer wurde feierlich bestattet, erhielt seine schöne Grabrede und schläft im Lenggrieser Friedhof, wo viele Schützen ruhen ...

 

Roß- und Buchstein Südwand

Der Senner Karl Heinz Strobel, verunglückte am 28.6.1964 beim nächtlichen Heimstieg von der Tegernseer Hütte.

Der Bergwachtler Gustl Oberhauser aus Waakirchen stürzte nach einem erfolgreichen Alleingang auf die Roßsteinnadel von der Buchsteinverschneidung am 23.6.1952 ab.

Ein Marterl auf einer Felszacke erzählt von einem abgestürzten Holländer. Er wollte angeblich von der Tegernseer Hütte noch zum Buchstein aufsteigen, um sich im Gipfelbuch einzutragen.

Roß- und Buchstein Nordwand

100 Meter unterhalb der Tegernseer Hütte befindet sich ein Marterl für Andreas Weihard vom Schiclub Tölz. Er starb am 19.3.1930 in einer Lawine.

 

Roßstein

Kurz vor dem oberen Ende der Seilsicherung am Südaufstieg des Roßsteins zur Tegernseer Hütte, befindet sich über der kleinen Rinne unter Latschn ein Marterl, das folgenden Wortlaut trägt:


Am Ostersonntag 1915 verunglückte hier unser lieber Sohn und einziges Kind,
Herr Fritz Killinger,
Privatgelehrter aus München.
Die tieftrauernden Eltern.


Im Hüttenbuch der Tegernseer Hütte am Roß- und Buchstein vom Jahr 1916 ist die Zeichnung eines Marterls in Form einer Bildsäule enthalten, mit nachstehender Erläuterung:
Dieses Bildstöckl, von Tegernsee aus, über Bauer in der Au nach Schwarzentenn gefahren, von dort getragen und unter unsäglichen Mühen und Kraftanstrenung an die Unfallstelle transportiert und versetzt: 8. mit 10. August 1916. Josef Wackersberger, Steinmetzmeister, Tegernsee.

Die Säule wurde vermutlich von einer Lawine weggerissen; Mitglieder der Sektion Tegernsee haben jedoch die Bronzetafel sichergestellt und im Absturzbereich an einem Felsen angebracht. Killinger stürzte beim Abstieg und wurde durch die Schwere des Rucksacks gegen einen Stein geschleudert und dann ist er noch eine größere Strecke hinunter gefallen. Schwer verletzt wurde er nach Bayerwald gebracht und von dort mit dem Fuhrwerk ins Krankenhaus Tegernsee gefahren, dort starb er am Ostermontag.

 

Marterl am Gerlosbach

An einem Baum neben der Gerlosbachbrücke (Siebenhüttenstraßl) hängt ein Marterl. Es ist eine Madonna hinter Glas und einer Brokat-Rückwand. Die Schrift darüber lautet:


Maria zu Ehren
Max Wagner zum Gedenken

Das Marterl gab es schon einige Jahrzehnte. Das neue Marterl wurde 1997 vom Strillinger Anderl sen. errichtet, er entzündete alljährlich am 24. Dezember eine Kerze.
Diese Gedächtnisstätte für Max Wagner dürfte von seiner Schwester errichtet worden sein.

Der Wagner Max hat sich an der Roßsteinwand in die Luft gesprengt und wurde am 20.11.1953 dort tot aufgefunden. Der Späth Toni (FFW Rottach) war bei der Bergung dabei.

Der Wagner Max von der Hammerschmiede wurde am 28.8.1924 geboren.

 

Marterl am Hirschberg

Hirschberg, 500 Meter unterhalb der Holzpoint, am Bolzeck, neben dem Weg steht ein Marterl:

Hans Luber Bäcker
beim Sanktjohanser in Bad Wiessee
starb hier am 16.1.1949 mit 28 Jahren.


Luber soll in der Kriegsgefangenschaft gesagt haben, er werde als erstes auf den Hirschberg gehen, wenn er wieder heim kommt.

Auf halben Weg war er an diesem schneereichen Wintertag bereits so erschöpft, daß ihn seine Begleiterin nur mit Mühe bis zur Stelle des heutigen Marterl zurück brachte. Sie stieg allein hinunter. Als sie mit zwei Helfern zurückkam, war Hans Luber bereits tot.

Das bald darauf errichtete Marterl wurde 1994 renoviert.

 

Rauheckalm

Am selben Tag wie Hans Luber verunglückte Georg Hofbauer, Vermessungsinspektor aus München, ebenfalls am Hirschberg.

Bei Schneesturm fuhr er mit seiner Begleiterin und zwei Bergwachtler mit Schi vom Hirschberghaus ab. Bei den Rauheckalmen löste sich ein großes Schneebrett und alle vier wurden von der Lawine erfaßt. Die beiden Bergwachtler konnten sich am jeweiligen Rand der Schneemassen selbst befreien und bald darauf auch die Frau, von der noch ein Schistock herausragte.

Nachdem Sie Hofbauer nicht fanden, verständigten sie vom Hirschberghaus aus die Bergwacht, die dann mit 12 Mann das Gebiet systematisch mit Sonden absuchte. Der Sturm war so stark, daß er sie buchstäblich umriß, er löschte jede Fackel sofort aus. Gegen Mitternacht spürte der Jennerwein Simon den Verschütteten mit seiner Sonde auf, er konnte jedoch nur mehr tot geborgen werden.

 

Luckengrabenalm

200 Meter südlich am steilen Weg:

Richard Dietl + 16.8.1959.


Der Holzkirchner war mit dem Fahrrad auf der Heimfahrt von der Naturfreundehütte bei den Schwarzentenn Almen gewesen. Als ihm der Wind bei der steilen Abfahrt den Hut davon wehte, schaute er um und stürzte.

 

Kratzer

Der Germeringer Gerhard Haupt wurde am 21. Februar 1959 beim Schiaufstieg, nördlich vom Kratzer, von einer Lawine mitgerissen. Das erste Marterl fiel ebenfalls einer Lawine zum Opfer. Das heutige Marterl steht an der Abzweigung des Winterweges (über den Kratzer) vom Sommerweg.

 

Unglücksfall auf dem Hirschberg

Nr. 8 Miesbacher Anzeiger vom 19.1.1893:
Tegernsee 17. Januar
Gestern nachmittags ist die Wirtschafterin Minna Grimmbacher vom Hirschberghaus beim Ausschaufeln des Winterweges auf der Westseite des Berges in den Luckergraben abgestürtz und heute morgens todt aufgefunden worden.
Das schöne klare Wetter, welches wir gestern hatten, verlockte Minna zu dieser Arbeit, wo sie leider ihr Leben büßen mußte. Die Leiche ist an Kopf, Gesicht, Händen und Füßen stark verletzt und muß nach Aussage Tiefenthalers, welcher bei Auffindung der Leiche selbst anwesend war, den Tod unmittelbar nach dem Sturze eingetreten sein.
Die Beerdigung wird auf Wunsch Tiefenbachers wahrscheinlich in Tegernsee stattfinden. Die Beerdigungs und Gottesdienstkosten tragt laut Beschluß des Ausschusses der Hirschberghüttenverein.
Dieser Unglücksfall wird wohl in allen alpinen Kreisen und den Besuchern des Hirschberghauses lebhaftes Bedauern hervorrufen, da Minna eine ausgezeichnete Wirtschaft führte und gegen Gäste stets die größte Aufmerksamkeit zeigte.

Nicht nur die Kosten der Beerdigung in Tegernsee trug der hauptsächlich aus Tegernseer Bürgern bestehende Hirschberghüttenverein, sondern er übernahm auch die Kosten für den schon im Mai 1893 erstellten Grabstein.
Der Seegeist berichtete: "Am Sonntag, den 30. Juli 1893 wurde eine von Mitgliedern des Hirschberhüttenvereins Tegernsee gestiftete Gedenktafel aus Marmor - angebracht an einer schön gearbeiteten Eichenholzsäule - am Serpentinenweg am Kratzeraufgestellt.

Das Grab der Mena Krimbacher besteht schon lang nicht mehr und auch das Marterl fiel dem Zahn der Zeit oder auch einer Lawine zum Opfer. Am 22. Mai 1993 wurde die vom Trachtenverein "Hirschbergler" gestiftete neue Gedenktafel eingeweiht.

 

Marterl in Scharling

An der ehemaligen Bushaltestelle an der B 307 steht ein kleines Holzkreuz für


Judith Thamm geb. 25.1.1978 gest. 27.6.1989
.


Die 11jährige Judith übersah auf dem Weg zum Schulbus ein Auto und wurde überfahren.

 

Marterl am Schildensteinsattel

Am Weg zwischen Gipfel und Blaubergalmen, noch vor der Abzweigung zur Wolfschlucht auf einer Tafel:


Hier starb am 21.5.1972
unser Sport- und Bergkamerad

Hans Herrscher
aus Au-Hallertau.

 

Bergtod am Schildenstein

Alfred Liebermann
19 Jahre alt

Ein junger Mann aus Hamburg, Sohn eines dortigen Kaufmanns ist 300 m tief vom Schildenstein gestürzt und wurde mit zerschmetterten Gliedern gefunden. Der Verunglückte wurde nach Tegernsee verbracht und im dortigen Leichenhaus aufgebahrt. Die Leiche wurde nach Hamburg überführt.
Seegeist 26. Juni 1893

 

 

Marterl am Nordausstieg zum Halserspitz

Nähe Stangenhäusl - Abzweigung zur Gufferthütte an auffälligem Felszacken, Einweihung am 2. August 1986

Zum Gedenken an
Alfons Ludwig
der am 30.3.1985
im 24. Lebensjahr verunglückte

 

Er war ein Bergwachtler und machte an diesem Tag, mit mehreren Kameraden, zum wiederholten Mal die Blaubergtour. Beim Direktanstieg vom Stangenhäusl zum Halserspitz rutschte er aus und stürzte mehrere hundert Meter ab in die Schlucht der Hofbauernweißach. Sein Rucksack wurde erst im Frühsommer vom Hubschrauber entdeckt.

 

Beim toten Schuster

Zur Herkunft dieses Marterl erzählte d´Einberger Marie, langjährige Wirtin von der Siebenhütten:
Das Schusterhäusl, unmittelbar am Alten Bad (gemauert und steilem Spitzdach), war um 1900 Schusterei in Wildbad Kreuth. Den dort lebenden Schuster ereilte bei einer Wanderung zur Siebenhütten plötzlich der Tod.

Der bei einem Föhnsturm 1973 durch einen umgestürtzten Baum stark beschädigte Herrgott wurde in Absprache mit der Herzoglichen Verwaltung von der Edbauer Nanni, Holzschnitzerin aus Brunnbichl, wieder hergerichtet, das Dachl vom herzoglichen Jäger Frank Friedl.

 

Marterl in der Schwarzentenn - Der eingesteinte Jager

Am Ende der Forststraße von der Schwarzentenn zum oberen Buchersulzgraben steht das Marterl für den ermordeten und ‘eingesteinten’ herzoglichen und törringischen Jäger und Kriegsinvaliden Kaspar Grimm.

Am 5.11.1917 befanden sich in dieser Gegend fünf Lenggrieser Bauern beim Wildern. Es waren dies Gerg Kaspar - Draxlbauer von Wegscheid, Schöffmann Jakob - Reiserbauer von Schlegldorf, Danner Anton -Bernhard-Mayr von Hellerschwang und Gerg Stefan - Kohlhaufbauer von Wegscheid. Der fünfte Bauer war an der Mordsache selbst nicht beteiligt – er machte sich als das Unheil begann aus dem Staub - und trat auch nie in Erscheinung.

Die Wilderer kamen auf einige Gams und auch auf ein Hochwild zum Schuß. Beim Ausweiden einer Gams wurden sie von Grimm mit dem Ausruf ‘Gewehre weg’ erschreckt. Anstatt dieser Aufforderung zu folgen griff Kaspar Gerg nach seinem Stutzen und wollte ihn gegen den Jäger in Anschlag bringen. Dieses nicht abwartend schoß Grimm sofort und Kaspar Gerg fiel schwer getroffen zu Boden. Danner konnte jedoch den auf ihn gerichteten Gewehrlauf des Jägers zur Seite schlagen und packte Grimm mit beiden Händen an der Gurgel. Auch Schöffmann und der herbei geeilte Gerg Stefan stürtzen sich auf den Jäger. Es begann ungleicher Kampf auf Leben und Tod. Der Jäger wehrte sich verzweifelt; im Ringen waren alle vier zu Boden gestürtz. Langsam aber erlahmte der Widerstand des Kriegsinvaliden gegen die drei Bärenlackl von Lenggrieser Bauern. Unter dem eisernen Würgen von Danner war er erstickt. Neben ihm krümmte sich vor Schmerzen Kaspar Gerg am Boden, dieser starb noch in der Nacht auf dem Heimtransport nach Lenggries.

Um die Spuren ihrer verbrecherischen Tat zu verwischen, brachten die Bauern die Leiche des Jägers zum nahegelegenen und mit Wasser gefüllten Buchersulzgraben und gruben sie dort unter Rollsteinen ein. Die gerichtliche Sektion Grimms schloß später nicht aus, daß dieser durch den brutalen Würgegriff nur bewußtlos geworden war und er bei lebendigem Leib vergraben, sprich eingesteint wurde.

Wieder daheim in Lenggries gaben die Wilderer an, gemeinsam im Rehgraben am Rauchenberg (westlich der Isar) auf der Jagd gewesen zu sein, wobei Kaspar Gerg durch einen Unfall ums Leben kam. Diese Geschichte wurde auch geglaubt und Kaspar Gerg auf dem Lenggrieser Friedhof mit allen Ehren begraben. Pfarrer Lidl hielt dabei eine große Grabrede über die edle Jagd.

Als man aber die Leiche Grimms fand, wurde es ruchbar, daß mit dem Tod des Jägers und dem Tod des Draxlbauern ein Zusammenhang bestehen müsse. Zudem wurde der Gendarmerie ‘gestochen’, daß die Lenggrieser nicht am Rauchenberg auf der Jagd sondern auf Kreuther Gebiet beim Wildern waren. Darauf hin wurden die  drei Lenggrieser verhaftet. Danner gab zu, Grimm im Handgemenge erdrosselt zu haben.

Trotz dieses Eingeständnisses wurden die Angeklagten vor dem Schwurgericht München nur wegen unbefugter Jagdausübung zu je sechs Monaten Freiheitsstrafe unter Einberechnung der Untersuchungshaft verurteilt. Wegen des Mordes an Grimm wurden alle drei, auch Danner, der gestanden hatte den Jäger erwürgt zu haben, freigesprochen! Dieses unglaubliche Urteil schlug im ganzen Land wie eine Bombe ein. Trotzdem hatte Jakob Schöffmann noch die Unverfrorenheit, gegen dieses Urteil - jedoch ohne Erfolg - Berufung einzulegen.

Der Lenggrieser Pfarrer Lidl war wegen der wahren Vorgänge zum ‘Jagdunfall’ des Draxlbauern und seiner dazu falsch fundierten Grabrede so verärgert, daß er Lenggries verließ und Stadtpfarrer in Rosenheim wurde.

Der bayrische Jägerverein half dann der Witwe des Jägers Grimm, um am Zivilgericht gegen die zum Teil sehr wohlhabenden Mörder ihres Mannes Zivilklage zu erheben. Das Gericht sprach ihr eine Jahresrente von 1600 Mark zu. Somit blieb diese Mordtat zwar ungesühnt, aber die Witwe und das Kind des eingesteinten Jägers waren wenigstens materiell vor dem Ärgsten geschützt.

Damit schlossen sich die Akten über eine der gemeinsten und brutalsten Mordtaten, die in den bayerischen Bergen je an einem Jäger verübt wurden.

 

Berger Karl

Auf einem Baumstamm an der selben Stelle steht:

Herr Karl Berger,
Waldarbeiter aus Uderns, Zillertal,
geb. 11.9.1909,
ist unweit dieser Stelle am 19.7.1971 um 14 Uhr von einem 15 Zentner schweren Holzstamm überrolt worden.

Am 20.7. um 0.30 Uhr ist er im Krankenhaus Tegernsee verstorben.

Wanderer, heute mir, morgen Dir!


Dieses Holzkreuz hat das Forstamt Kreuth aus dem Unfallstamm formen lassen.

 

Schöffmann Kaspar

Nördlich der Schwarzentenn Almen steht dieses Marterl.
Schöffmann hatte das Jagdrecht im Lenggrieser Gebiet. Er kam jedoch ins Bad Wiesseer Revier unterm Kampen und wurde auf Anruf und wegen zu befürchtender Gegenwehr ins Knie geschossen, woran er verblutete.


Zur Erinnerung an

Kaspar Schöffmann
aus Lenggries
welcher im 27. Lebensjahr am 2.12.1920

hier sein Leben lassen mußte.

Wir wollen ihm dies Kreuzlein weihn,
denn nie wird sein Tod vergessen sein.
Bete für ihn, o Wanderer
Du o Herr, gib ihm die ewige Ruh.

 

Wegkreuze

Binderkreuz

wird auch Enterfelserkreuz oder einfach Felserkreuz genannt und steht gegenüber vom Binderanwesen an der Dr.-Wilhelm-May-Straße.

In den letzten Jahren wurde es einpaarmal um einige Meter versetzt. In früheren Zeiten führte die Straße hier durch, darum war es wahrscheinlich ein Wegkreuz. Und wurde wegen eines Unfalls oder um dessen Verhinderung aufgestellt.

 

Brunnbichler Kreuz

Kreuz mit ursprünglichem Pestchristus aus dem 17. Jahrhundert. Der Korpus wurde im Bauernhof zum Böckl sicher gestellt (Diebstahlsgefahr).

Vom Böcklbauern, Kandlinger Josef, wurde ein neuer Korpus - in Anlehnung an den Alten - bei der Edbauer Nanni in Auftrag gegeben und befindet sich am Kreuz. Vom ursprünglichen Christus war der Kopf abgebrochen und fehlte. Der Hund vom Dr. Richard May wühlte ihn neben dem Kreuz aus Erde und Gestrüpp heraus.

 

Camelly Kreuz

Das vier Meter hohe Camelly Kreuz an der B 307, nordöstlich von Bayerwald, stellt keinen "Flursegen dar wie die meisten unserer Feldkreuze.

Vielmehr erinnert es an den ersten Motor-Verkehrstoten des Landkreises Miesbach, den Wirt Carl Camelly (*20.09.1861 +17.08.1911) von Glashütte. Auf der ehemaligen sehr holprigen Straße (voller Schlaglöcher und nicht geteert) wurde er bei einer möglichen Höchstgeschwindigkeit von 40 Stundenkilometern infolge Achsenbruchs im Jahr 1911 so aus dem Auto geschleudert, daß man nicht einmal seine Pfeife fand.


O Herr gib
Carl Camelly +17.8.1911,
und allen auf der Straße und in den Bergen Verunglückten die ewige Ruhe,
uns aber weiter Deinen Schutz und gewissenhafte Rücksichtnahme!

 

Deutschordenkreuz

Dieses Tuffsteinkreuz beim Parkhaus vor Wildbad Kreuth zeigt noch die spätgotische Form.

Das Kreuz wird als Wegkreuz oder Wegsegen gedeutet, da es 1975 zerbrochen bei der ehemaligen Weißachbrücke bei Wildbad Kreuth (etwa 30 m von der jetzigen Brücke aufwärts) gefunden und am alten Weg hinter dem Parkhaus aufgestellt wurde. Es dürfte aus der Mitte des 16. Jahrhunderts stammen und an ein Unglück erinnern.

 

Hornbergerkreuz

Seit 1988 hängt ein altes, renoviertes Barockkreuz an einem neuen Platz; im Bürgermeisterzimmer im Kreuther Rathaus. Dieses Kreuz hing ungefähr 40 Jahre als Wegkreuz an einem Baum im Tal des Schliffbaches, in dem kurz vor Glashütte, ein Steig nach Röhrlmoos hinaufführt. Vorher stand es an gleicher Stelle als freistehenden Wegkreuz da, weil der Stamm abgefault war und die Fläche als Wildheumahd hergerichtet wurde, erhielt es unter dem Förster Hornberger seinen neuen Platz an diesem Baum.

Sei es nun, wie teilweise auch vermutet wird, daß der Vater Hornbergers, der ebenfalls Förster in der Glashütte war, dieses Kreuz am alten Wallfahrtsweg zur Röhrlmooskapelle erstellte, oder daß die Geschichte gar auf ungefähr 1860 zurückreicht, als die Gegnerschaft zwischen dem Förster Joseph Hohenadl aus Glashütte und dem vogelfreien Wilderer Rießer Peter ein glückliches und unblutiges Ende fand und einer der beiden aus Dankbarkeit dieses Kreuz stiftete. Genaueres ist nicht mehr festzustellen; vom Forstpersonal wurde der Platz nach dem 2. Weltkrieg mit Hornbergerkreuz benannt. Möglicherweise auch nur, weil sich Hornberger der Pflege dieses Kreuzes und seines Umfeldes annahm.

Das Kreuz war in einem erbärmlichen Zustand. Der Korpus wurde von der Edbauer Nanni renoviert; nach Rücksprache mit einem anerkannten Restaurator steht fest, daß es sich um ein echt barockes, ca. zweihundert Jahr altes Oberammergauer Pestkreuz handelt. Da eine Verbringung an den alten Platz wegen des zu befürchtenden Diebstahls unverantwortlich wäre, hat es nun einen sicheren Platz im Bürgermeisterzimmer.

Zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes am Weg zum Röhrlmoos, stiftete die Gemeinde Kreuth ein neues Kreuz, das wegen des fehlenden Alters - hoffentlich - keinen Dieb tätig werden läßt. Das Kreuz wurde am 8. Mai 1988 vom Pater Königsbauer geweiht und am 9. Mai 1988 aufgehängt. 2006 war auch das neue Kreuz verwittert und renovierungsbedürftig. Die Kosten für die Renovierung durch Markus Hagn übernahm die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee.

Die Tafel unterhalb des Kreuzes ruft mit dem Spruch

O Mensch steh´still,
geh´nicht vorbei,
sieh´zu,
dass ich für dich gestorben sei

zum kurzen Verweilen ein.

 

Hößnkreuz

Dieses Kreuz wurde 1975 im Auftrag von Frau Maria Becher (Böckl Marä) erstellt. Der Korpus wurde von der Edbauer Nanni zum Griesschuster in Brunnbichl dem Brunnbichler Kreuz - jedoch kleiner - nach empfunden (der Heimat von Frau Becher).

 

Jodlkreuz

Das Kreuz markiert die Grenze zwischen den Pfarrsprendeln Kreuth und Egern. Vor dem Neubau befand sich das Kreuz etwas südlicher vor dem seinerzeitigen Jodlhof, der in Ost-West-Richtung erbaut war. Unter dem Korpus ist eine Leonhardsfigur.

 

Jugendherbergkreuz

Dieses Pestkreuz stammt aus dem 17. Jahrhundert. Das Kreuz sollte aus Parkplatzgründen von der amerikanischen Besatzungsmacht im Jahr 1945 entfernt werden. Dabei wurde als Vorsichtsmaßnahme der ursprüngliche Korpus vom Herbergsvater Schnitzenbaumer sicher gestellt und befindet sich bei den Nachkommen.

In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg wurde der derzeitige Korpus nach dem Original von der Edbauer Nanni geschnitzt und 1980 renoviert.

 

Moschnerkreuz

Dieses einfache Eichenkreuz findet man auf dem Weg vom Kirchenfeld zur Thomawies.

Der Moschner Pauli (1926-1983) ließ dieses Kreuz 1979 vom Edbauer Toni machen und auf seinem Grund aufstellen, als Dank für seine Genesung nach einer schweren Herzoperation.

 

Pletschererkreuz

Das Alter dieses Wegkreuzes ist nicht bekannt, man weiß nur, dass bereits 1890 ein altes Wegkreuz stand.
Dieses alte Kreuz wurde wahrscheinlich von einem Kandlinger, damaliger Pletschererbauer, erstellt (Kandlinger gab es von 1795-1882 beim Pletscherer). Ca. 1980 wurde das Kreuz vom Schwarz Fritz renoviert.

 

Riedler Wegkreuz

Seit Herbst 2017 steht das Kreuz jetzt am neu errichteten Brunnenplatz in Riedlern.

1987 wurde das sehr erneuerungsbedürftige Wegkreuz von Mitgliedern des Trachtenvereins D´Leonhardstoana fachmännisch repariert und restauriert und kurz vor Kirchweih wieder errichtet. Früher stand das Kreuz inmitten einer Baumgruppe, seit Jahrzehnten stand es neben dem Kiosk. Den meisten von uns ist nur dieser Standplatz bekannt.

Früher stand das Kreuz nahe bei der alten Riedlerbrücke. Diese Brücke war viel schmäler und vollständig aus Holz erbaut. Ob nun das Kreuz an ein Brückenunglück erinnern sollte oder um ein solches zu verhindern, ist uns nicht mehr bekannt.

Fest steht, daß die Brücke bei jedem Hochwasser von den Fluten der Weißach aufgehoben und fortgerissen wurde. Dafür war sie jedoch konzipiert und jeder einzelne Balken entsprechend gmarchät. Übrigens war das auch bei der Pointer- und Pförner Bruckn der Fall. Auf diese Weise konnten sie hernach aus dem Ringsee gefischten Brückenteile wieder aussortiert - jede Brücke hatte seine eigene Marchung - und zum Wiederaufbau an Ort und Stelle gebracht werden. Bloß der Zwischenaufenthalt in der Weißamühl hat dies manchmal um einen oder mehrere Tage verzögert. Die letzte Holzbrücke entstand um 1916. Vermutlich erst zu Beginn der Baumaßnahmen für die Erstellung der derzeitigen Betonbogenbrücke - Einweihung am 1. April 1922 - wurde das Kreuz auf den Platz neben dem Kiosk verlegt.

Die einen nennen es Riedlerkreuz, andere wiederum Zoblkreuz. In beiden Fällen handelt es sich um das Riedler Wegkreuz; der Name Zoblkreuz kann sich vielleicht daraus ableiten, daß es ein Zobl für die Riedler Dorfgemeinschaft gemacht oder später renoviert hat oder der letzte Zobl - Leonhard Meßner, Bauer und Zimmermann (1876-1935) - für die Verlegung des Kreuzes in seiner Eigenschaft als Bürgermeister (1919-1934) auf den heutigen Standort sorgte.

Nun steht das Riedler Wegkreuz, wie wir es nennen wollen, in alter Pracht und mahnt den Vorübergehenden mit seinem Spruch zur Besinnung:


Steh still o Mensch
geh nicht vorbei,
denk, daß ich für Dich gestorben sei!

 

Scherfner Wegkreuz

Dieses große Wegkruzifix mit Gekreuzigtem und Mater Dolorosa stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Grund der Errichtung ist nicht bekannt.

Heute ist es auch gleichzeitig das Kriegergedächtniskreuz für die Scherfner Gefallenen.

 

Schwarze Kreuz

Wegkreuz - Gedächtniskreuz in der Langenau, an der Abzweigung zum unmarkierten Übergang Lapberg - Bernau. Seehöhe 863 Meter. Frühere Inschrift:

Errichtet 1825 F.L.L.E Renoviert 1871

Neuer Text (renoviert 1985):

Das Schwarze Kreuz in der Langenau wurde vor langer Zeit zum Andenken an einen von einem Wilderer erschossenen Jäger errichtet. - 1825 -

Die Sage berichtet von einem recht traurigen Jagdunfall, der sich in der Langenau, auf halben Weg zwischen Kreuth und Bayralpe (Boaraibl) ereignet hat. Der Abt vom Kloster Tegernsee wollte hier einen starken Hirsch schießen, den ihm die Klosterjäger ausgekundschaftet und gemeldet hatten.
Ein paar junge kräftige Klosterbrüder waren auch mitgekommen, um das edle Wild dem Schützen langsam entgegen zu treiben. Der sah nun, wie sich hinter dichten Tannenbuschen etwas Dunkles rührte und wieder stehen blieb. "Diesmal gehört er mir, der prächtige Zwölferhirsch", dachte der feudale Prälat, "wenn ich auf das dunkle Fleckerl da hinter den Stauden hinhalte, muß es ein Blattschuß werden". Der Schuß aus dem schweren Vorderlader krachte, als das Echo verhallt war, vernahm man das verzweifelte Schreien eines Menschen. Der junge Klosterbruder wälzte sich sterbend auf dem Waldboden in seinem Blut. Bald danach wurde zum Gedenken und zur Sühne am Fahrweg vom Abt ein schlichtes Holzkreuz aufgestellt. Am Jahrtag gingen alle Klosterbrüder zu dem Kreuz und beteten für die Seele des Verunglückten. Auf einmal fuhr aus heiterem Himmel ein Blitz herunter und schlug in das Kreuz, daß es ganz schwarz wurde. Seit dem heißt es das "Schwarze Kreuz".

Quelle: Tegernseer Sagen, Sepp Mohr, Fuchs-Druck 1985.
Eine schöne Geschichte, paßt aber zeitlich nicht ganz zusammen. Das Kloster Tegernsee wurde 1803 bei der Säkularisation aufgehoben.

Nach einer anderen Legende soll hier - nach 1600 - ein klösterlicher Jäger von einem Bären angefallen und getötet worden sein.

Zur Renovierung: Der Christus wurde 1985 von Herrn Willi Hintersteiner aus München (Zweitwohnsitz Hammerschmiede) unter Mitwirkung von Herrn Hans Kirchberger sen. zum Schönet - bezügl. des neuen Textes - renoviert und neu gefaßt. Auf Veranlassung von Herrn Egid Hatzl zum Geffert in Rottach, wurde im Juli 1986 das beschädigte Dach des Kreuzes von Herrn Hans Edbauer zum Griesschuster in Brunnbichl erneuert und ebenfalls von Herrn Hintersteiner zum Kreuz passend nachgestrichen. Sämtliche Arbeiten wurden von den Beteiligten unentgeltlich durchgeführt.

Im Herbst 2004 fiel das Schwarze Kreuz dem Schneedruck zum Opfer. Das Forstamt Kreuth überwinterte das Kreuz in der Forststube in Riedlen und betonierte im Frühjahr eine neue Schiene ein und stellte das kaputte Kreuz wieder hin. Das Kreuz wurde renoviert und am 27. Juli 2005 wieder aufgestellt und vom Pfarrer Seubert gesegnet. Unentgeltlich machte der Esterl Thomas alle Schreiner- und Malerarbeiten, das Material bezahlte die Gemeinde; das neue Kupferdach spendierte der Verschönerungsverein; der Höfle Martin restaurierte die Schrift, Schrauben und geschmiedete Rosetten sind vom Rauhecker Bernhard.

 

Steinerne Kreuz

Das Steinerne Kreuz steht in der Langenau, ein gutes Stück hinter dem Schwarzen Kreuz, am Straßenrand bei einer Seehöhe von 883 Meter. Das einfache Marmorkreuz zeigt das Christuszeichen IHS und die Inschrift GF 1701.

Hier wurde am 27. Juni 1701 der Tegernseer Klosterjäger Georg Feller zum Schmiedhof in Point von einem Wilderer erschossen.

In der Nähe des steinernen Kreuzes befand sich auch ein Gedenkstein der den letzten Jagdtag des Herzogs Carl Theodor am 5.10.1909 festhält, an dem er seinen letzten Hirsch schoß, krank von der Jagd heimkam und nach sechs Wochen verstarb. Dieser Stein ist jetzt in der Kapelle in Bad Kreuth.

 

Weiglschusterkreuz

Dieses Kreuz steht nach der 4. Reibn auf dem Weg zum Hirschberg.

Errichtet wurde dieses Weg- oder Gedächtniskreuz vom Weiglschusterbauern um 1880-1890 nach einem schweren Unwetter über Scharling. Das ursprünglich errichtete Kreuz trug eine Schrifttafel, der Text ist heute leider vergessen.