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Johanni


Sonnwendfeuer, wie sie früher an Johanni, am 24. Juni, nachts in allen Dörfern gebrannt haben, gibt es heute nur noch auf den Bergen im bayerischen Oberland und im Allgäu. Es werden riesige Holzhaufen aufgerichtet und in der Nacht des 24. Juni bzw. am nächstliegenden Samstag angezündet und leuchten dann weit ins Tal. Schon aus heidnischer Zeit ist bekannt, daß zur Sommersonnenwende Bergfeuer abgebrannt wurden. Die Blütezeit der Pflanzen und Bäume war vorüber und die Zeit, in der die Natur viel Sonne brauchte, begann. Mit den Bergfeuern glaubte man der Sonne näher zu sein, sie aufheizen zu können und damit für mehr Licht und Wärme für die reifenden Früchte auf der Erde zu sorgen. Die sommerliche Sonnenwende mit Freudenfeuern zu feiern ist ein Brauch der schon lang vor der Einführung des christlichen Glaubens üblich war. Die Kirche hat diesen Brauch bekämpft und immer wieder verboten. Da sie ihn nicht ausrotten konnte, machte sie aus der Not eine Tugend, legte auf diesen Tag das Fest Johannes der Täufer, der Leuchte der Menschheit, um ihm seinen heidnischen Charakter zu nehmen. Daher der Name Johannifeuer.

 

 

Die Tegernseer Johannifeuer erwecken die Erinnerung an die große Bergillumination, die 1822 veranstaltet wurde, anläßlich des drei Kaisertreffen im königlichen Sommersitz Schloß Tegernsee (Zar Alexander von Rußland, Kaiser Franz von Österreich und König Max von Bayern). Das Johanniskraut (Hypericum), das früher gesammelt und in Büscheln vors Fenster gehängt wurde, zur Abwehr von Hexen und von Gewittern, spielt heute nur mehr als Zierstrauch im Garten eine Rolle. Niemand denkt mehr daran, den violettroten Saft der Blütenknospen als Zaubermittel zu benützen.